Erzwungene Partnerschaft

Erzwungene Partnerschaft
(AFP/Alexander Nemenov)

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Der Westen als Verkuppler.

Zwei gegen alle. Russland und die Türkei verbindet nicht so sehr eine plötzlich neu entdeckte Liebe als vielmehr die Abfuhr, die Russland seit fast zwei Jahren, die Türkei seit dem 15. Juli, vonseiten der vormaligen Partner im Westen widerfährt.

Während Russlands Krim- und Donbass-Politik mit Sanktionen bestraft wurde, werden die Repressionspolitik Ankaras gegen die Putschisten und seine Hexenjagd gegen vermeintliche Gülen-Anhänger mit Liebesentzug quittiert.

Der Druck aus den USA und den EU-Ländern treibt demnach beide aufeinander zu.

Für Russland kommt die von Ankara erwünschte Annäherung einem Befreiungsschlag gleich. Immerhin ist die Türkei eines der wichtigsten NATO-Partnerländer, dieselbe NATO, die seit Jahren eine aktive Politik der Verschiebung ihres Wirkungsbereichs hart an die Grenzen Russlands betreibt, und damit die russische Einkreisungsphobie nachhaltig nährt.

So sehr die Wiederherstellung der Handelsbeziehungen vor allem beide Länder arrangieren wird – deren Entwicklung sollten vor allem die europäischen Länder sorgfältig verfolgen. Wie beim Ausbau der russischen Beziehungen zu China wird die verstärkte Kooperation mit der Türkei zulasten der EU-Wirtschaft gehen. Und Russland zeigt ein weiteres Mal: Den sogenannten Westen braucht man eigentlich nicht.