Erstmals Zugang zu Yücel im Gefängnis

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(dpa)

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Nach wochenlanger Haft in der Türkei soll Deutschland ab Dienstag konsularischen Zugang zu dem deutsch-türkischen "Welt"-Journalisten Deniz Yücel erhalten.

Deutschland erhält sieben Wochen nach der Festnahme des „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel in der Türkei konsularischen Zugang zu dem Journalisten. Dies habe die türkische Regierung am Montag mitgeteilt, verkündete der Sprecher des Auswärtigen Amts, Sebastian Fischer, in Berlin.

Damit werde es möglich, „uns nach schweren Tagen der Haft von seinem Wohlbefinden zu überzeugen“. Dem Sprecher zufolge hatte Außenminister Sigmar Gabriel seinen türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu am Freitag nochmals gebeten, Zugang zu Yücel zu gewähren. Er habe dabei auf Einhaltung eines Versprechens gedrängt, das der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits Anfang März gegeben hätte.

„Ein Schritt nach vorne“

Auf die Frage, ob es bei einem einmaligen Besuch bei Yücel bleiben werde, sagte Fischer: „Das wird sich finden.“ Deutschland bleibe am Ball und versuche Yücel durch den Generalkonsul so gut es gehe zu unterstützen. Der versprochene Zugang sei auf jeden Fall eine positive Nachricht und „ein Schritt nach vorne“.

Gegen den „Welt“-Korrespondenten war am 27. Februar Haftbefehl erlassen worden. Der 43-Jährige war vor der Verhaftung zunächst 13 Tage in Polizeigewahrsam.

Dem Journalisten werden Volksverhetzung sowie Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die von Ankara geächtete Gülen-Bewegung vorgeworfen. Ankara macht diese für den gescheiterten Putsch im Juli 2016 verantwortlich.