Erstflug der neuen Luxair 737-800

Erstflug der neuen Luxair 737-800

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Zufriedenheit in Seattle. Die neue Boeing 737-800 der Luxair hat ihren „Kunden-Flug“ mit Bravour bestanden. Am 25. Februar soll sie Seattle verlassen und nach Luxemburg fliegen.

„Alles super. Der Flug war perfekt“, so die Reaktion von Laurent Bergem, der die Ehre hatte, die neue Boeing am Donnerstag als erster Luxair-Pilot fliegen zu dürfen. „Alle Tests waren mehr als positiv.“

Normalerweise gebe es immer irgendwelche Kleinigkeiten auszusetzen, die dann nach dem „Kunden-Flug“ noch verbessert werden müssten – diesmal aber nicht, so Laurent Bergem. „Boeing hat eine wirklich sehr gute Arbeit geleistet“, fügte Laurent Thomas hinzu, der als einer von zwei Luxair-Ingenieuren während dem Flug mit an Bord war.

100 verschiedene Tests

Rund 100 verschiedene Tests wurden während dem zweistündigen Flug durchgeführt. Dazu zählt das Fliegen mit nur einem Motor, eine „touch and go Landung“, sowie das Uberprüfen von Funkgerät, Lampen und Fenstern. Es war jedoch nicht der allererste Flug der Maschine. Bisher saßen aber nur Boeing-Piloten im Cockpit.

In den kommenden Tagen kommt nun eine Mitarbeiterin der „Aviation Civile“ aus Luxemburg nach Seattle. Die Papiere der Maschine sollen alle in Ordnung sein, ehe der Flieger am 25. Februar über Kanada nach Luxemburg fliegen wird. Dann müssen noch einige Arbeiten, wie das Einbauen der 186 Sitze, sowie der Winglets, vorgenommen werden. Spätestens ab den Osterferien soll die LX-LBA dann täglich für Luxair-Tours in den Einsatz kommen.

Luxair-Direktor zufrieden

Auch Luxair Generaldirektor Adrien Ney war am Donnerstag hoch zufrieden: „Ich freue mich, den neuen Flieger in der Luxair-Flotte begrüßen zu dürfen.“ Die 737 sei einer der Schlüsselfaktoren für den Erfolg von Luxair-Tours, bemerkte er.

Insgesamt handelt es sich um die zwölfte 737, die Luxair bei Boeing gekauft hat. Der erste Kauf fand im Jahre 1977 statt.

Weniger Kosten

Die 737-800 sei genau das richtige Flugzeug für Luxair-Tours, so Alberto Kunkel, der unter anderem für diesen Bereich zuständig ist. Da sie 45 Sitze mehr habe als eine 737-700 verursache sie 13 Prozent weniger Kosten pro Sitz, was die Rendite natürlich verbessere.

Als die Luxair vor einigen Jahren den Vertrag zum Kauf von drei 737-800 unterschrieb, hatte sie noch eine Option auf eine vierte Maschine genommen. Diese Option werde man aber nicht nutzen, erklärt Kunkel. „Ich glaube nicht, dass wir die derzeit brauchen. Da bräuchten wir schon sehr viel Wachstum bei Luxair-Tours.“ Zudem arbeite Boeing bereits an einer neuen Generation von 737 Fliegern: Die 737-Max. Diese soll in wenigen Jahren auf den Markt kommen.

Neue Strategie

Ob die Luxair aber künftig auch eine 737-Max kaufen wird, ist jedoch noch nicht entschieden. „Da muss man sich die Gesamtflottenentwicklung anschauen“, so Kunkel. „Ende 2016 wollen wir dem Verwaltungsrat unsere neue Strategie vorlegen.“

Derzeit hat die Luxair, was Boeing-Flieger angeht, nun zwei eigene 737-700, drei eigene 737-800, und eine geleaste 737-800. Das Leasing will die Gesellschaft fortführen. Letztes Jahr hatte sie eine 737-700 verkauft. „Die 800-er bringt uns nun sechs Prozent mehr Kapazität“, so Kunkel weiter.

Mehr Passagiere

Und mehr Kapazität wird die Luxair auch in Zukunft noch benötigen. „Beim Geschäft mit den Linienflügen rechnen wir 2015 mit 13 Prozent mehr Kunden“, meint Kunkel. „Bei Luxair-Tours rechnen wir mit elf Prozent mehr Passagieren“, und das obwohl sich die Kunden beim Buchen von Reisen in islamische Länder derzeit in Zurückhaltung üben würden. Wegen der politischen Situation „sind die Kunden verunsichert.“ Dazu gebe es aber eigentlich keinen Grund, so Kunkel.

Er ist überzeugt, dass die meisten Kunden einfach nur später buchen würden. Immerhin sei auch Griechenland derzeit „schwächer“ als sonst. Besonders gut läuft hingegen Palma de Mallorca und die kanarischen Inseln. Nach Palma wird Luxair ab dem 15. Mai tägliche Flüge anbieten.