Erste Wahlen seit einem Vierteljahrhundert

Erste Wahlen seit einem Vierteljahrhundert
(Reuters/Stringer)

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Nicht nur in Italien und Österreich wird heute gewählt. Auch Usbekistan wählt, nach dem Tod vom Langzeitherrscher Karimow, ein neues Staatsoberhaupt.

Nach mehr als einem Vierteljahrhundert unter dem autoritären Präsidenten Islam Karimow hat die Bevölkerung von Usbekistan ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Die mehr als 9300 Wahllokale in der ehemaligen Sowjetrepublik öffneten am Sonntag um 02.00 Uhr MEZ, sie sollten bis 16.00 Uhr geöffnet bleiben.

Die vorgezogene Präsidentschaftswahl in dem zentralasiatischen Land war angesetzt worden, nachdem Karimow am 2. September im Alter von 78 Jahren gestorben war. Karimow hatte Usbekistan seit der Unabhängigkeit 1991 mit harter Hand regiert.

Drei Konkurrenten wohl ohne Chance

Als sein wahrscheinlicher Nachfolger gilt der 59-jährige Übergangspräsident Schawkat Mirsijojew, der Karimow 13 Jahre lang als Regierungschef diente. Mirsijojew hatte auch die Feierlichkeiten zu Karimows Beisetzung in Samarkand organisiert. Gegen ihn treten drei Konkurrenten an, denen von Beobachtern aber keinerlei Chancen eingeräumt wurden.

Nicht mit im Rennen ist die älteste Tochter von Karimow, Gulnara Karimowa. Sie war ungeachtet der gegen sie erhobenen Korruptionsvorwürfe lange als seine mögliche Nachfolgerin gehandelt worden. Allerdings fehlte die 44-jährige Geschäftsfrau auch bei der Beerdigung ihres Vaters. Wo sich Karimowa derzeit aufhält und ob sie noch lebt, ist nicht klar. Einigen Medienberichten zufolge steht sie unter Hausarrest.