Freitag14. November 2025

Demaart De Maart

Erneut Steuerdaten-Spur nach Luxemburg

Erneut Steuerdaten-Spur nach Luxemburg
(dapd)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Das deutsche Bundesland Thüringen hat durch die Auswertung von fünf Steuerdaten-CDs aus Luxemburg, Lichtenstein und der Schweiz mindestens 400.000 Euro eingenommen.

Die Auswertungen der CDs führten seit 2008 zu zusätzlichen Steuereinnahmen von 580.000 Euro, wie eine Sprecherin des Finanzministeriums der Nachrichtenagentur dapd in Erfurt sagte. Hinzu kämen noch Geldbußen und Auflagen gegen die Steuerhinterzieher. Der CDs, die gemeinsam mit anderen Bundesländern gekauft wurden, hätten den Freistaat insgesamt 177.000 Euro gekostet.

Neben einer CD mit Kundendaten einer Liechtensteiner Bank im Jahr 2008 hat sich Thüringen laut Ministerium auch am Kauf von drei Datensätzen aus der Schweiz im Jahr 2010 sowie einer CD einer Luxemburger Bank im Jahr 2011 beteiligt. Hinzu seien einige Datensätze gekommen, die nichts gekostet hätten. Die Auswertungen dauerten in einigen Fällen noch an. Bislang wurden demnach 36 Steuerstrafverfahren eingeleitet. „Thüringen selbst wurde noch keine CD angeboten“, sagte die Ministeriumssprecherin.

„Dicke Fische“

Ende 2011 hatte Nordrhein-Westfalen zuletzt eine CD mit Daten von rund 3000 Bankkunden in Luxemburg gekauft. Auch im Saarland wurden 2011 die Steuerfahnder aktiv. Nach der seit Juni 2011 laufenden Auswertung sind alleine im Saarland mehr als 40 Fälle bekannt. Darunter sei mindestens ein Dutzend „dicker Fische“, hieß es damals.

Die Luxemburger CD ist die dritte, die von deutschen Steuerbehörden angekauft worden ist. Im Vergleich zu den anderen CDs aus Liechtenstein und der Schweiz haben die Daten aus Luxemburg nach Ansicht der Fahnder eine „neue Qualität“. Die Ermittlungen dauern an.