Ermittlungen gegen eine zweite Person

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LUXEMBURG - Antoine Deltour war nicht der einzige Ex-Mitarbeiter von PwC, der Dokumente mitgehen ließ und an Journalisten weiterreichte. Eine zweite Person steht im Visier der Ermittler.

Bei der ersten Veröffentlichungswelle Luxleaks am 5. und 6. November 2014 wurden auch Unterlagen publiziert, die nicht von Antoine Deltour stammen. Das Internationale Journalistenkonsortium (ICIJ) hatte auch Dokumente veröffentlicht, die von einer zweiten Quelle stammten. Das teilte der Unternehmensberater PricewaterhouseCooopers (PwC) am Freitagabend mit.

Auf Deltour geht der Großteil der 28.000 veröffentlichten Unterlagen zurück. Er hatte sich Mitte Dezember in einem Interview mit Libération als der Mann geoutet, der die Dokumente über Steuervorbescheide bei PwC in Luxemburg kopiert und 2012 an Journalisten von France2 weitergereicht hatte. Er selbst habe keinen Kontakt zu ICIJ gehabt, so Deltour gegenüber Libération.

Die zweite Quelle kopierte sechzehn Dokumente, Steuererklärungen von Unternehmen. Es handle sich um vertrauliche Dokumente, deren Inhalt jedoch auch in den Finanzberichten der Firmen enthalten sei, so PwC. Diese Dokumente seien 2012 an die Presse weitergegeben worden.

Der Mitarbeiter sei nach der ersten Veröffentlichungswelle im November 2014 entlassen worden, präzisierte ein PwC-Sprecher auf Tageblatt.lu-Anfrage am Montag. Die Justiz sei mit der Affäre befasst. Bei PwC ist man sich sicher, dass dieser zweite Mitarbeiter, der bis vor kurzem noch für die Firma arbeitete, keine weiteren Unterlagen kopieren konnte, sagte man uns am Montag.

Damit laufen derzeit zwei Ermittlungsverfahren gegen ehemalige Mitarbeiter der Beraterfirma. Deltour hatte bis 2010 für PwC gearbeitet, dann aus freien Stücken gekündigt.

Luxleaks 2, die Veröffentlichung weiterer vertraulicher Dokumente im Dezember 2014, stehe in keinem Zusammenhang mit der Entlassung des Angestellten, so die Firma.