"Der Putsch ist verhindert, doch wir können nicht sagen, dass die Gefahr vorbei ist", sagt Türkeis Innenminister Fikri Isik am Montag (18. Juli) vor Anhängern des Präsidenten. (Marius Becker)
Die türkische Regierung ließ zum Wochenbeginn rund 1.800 zusätzliche Spezialkräfte der Polizei in Istanbul zusammenziehen. (Marius Becker)
Ex-Premier Ahmet Davutoglu rief ebenfalls zum Widerstand gegen die Putschisten auf. (Tageblatt-Archiv/baz Ratner)
(Tageblatt/Hussein Malla)
Das Land beerdigt seine Toten. (Tageblatt-Archiv/Kenan Gurbuz)
(Tageblatt-Archiv/Kenan Gurbuz)
(Tageblatt-Archiv/baz Ratner)
Panzer in den Händen von Zivilisten. (Tageblatt/ali Unal)
(Tageblatt/Hussein Malla)
Nicht alle Generäle machten beim Putsch mit. (dapd/Brendan Smialowski)
Diese Kräfte mit gepanzerten Fahrzeugen würden an strategisch wichtigen Einrichtungen und Straßen der größten Stadt des Landes eingesetzt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. (Marius Becker)
(Tageblatt/Hussein Malla)
(Tageblatt-Archiv/Huseyin Aldemir)
Das Volk hatte das letzte Wort. (Tageblatt-Archiv/Murad Sezer)
(Tageblatt/Burhan Ozbilici)
Die türkische Armee hat im Fernsehen die Übernahme der Macht in der Türkei verkündet. "Die Macht im Land ist in ihrer Gesamtheit übernommen", hieß es in einem im Fernsehsender NTV am Freitagabend verlesenen Erklärung des Militärs. (Tageblatt/Emrah Gurel)
Die regierungsnahe Nachrichtenagentur Anadolu meldete unter Berufung auf "glaubhafte Quellen", der Generalstabschef Hulusi Akar sei eine Geisel der Putschisten. Zuvor hatte Ministerpräsident Binali Yildirim einen "illegalen Versuch" von Teilen des Militärs verurteilt. (Tageblatt/Emrah Gurel)
CNN-Türk berichtete über eine außergewöhnliche Mobilisierung von Sicherheitskräften vor dem Sitz des Generalstabs. Zuvor waren die beiden Bosporus-Brücken in Istanbul teilweise gesperrt worden, während in Ankara türkische Kampfflugzeuge im Tiefflug zu hören waren. (Tageblatt/Emrah Gurel)
Die Regierung werde 'den Versuch' nicht zulassen. Es sei aber nicht richtig, von einem "Putsch" zu sprechen. Die türkischen Nachrichtensender sprachen dagegen von einem 'versuchten Staatsstreich'. (Tageblatt/Emrah Gurel)
'Die Situation ist weitgehend unter Kontrolle', sagte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim am frühen Samstagmorgen. Mehr als 120 Putschisten seien festgenommen worden. (Tolga Bozoglu)
Es gab Berichte über Tote und Verletzte sowie schwere Explosionen in Istanbul und Ankara. Auch im Morgengrauen waren in Istanbul noch Schüsse und Explosionen zu hören. (Tolga Bozoglu)
Der Polizeichef Istanbuls, Mustafa Caliskan, habe zudem den Befehl gegeben, unbekannte Hubschrauber ohne Vorwarnung abzuschießen. (Marius Becker)
Staatspräsident Erdogan sagte, bei den Putschisten handele es sich um eine Minderheit in den Streitkräften. 'Wir haben mit der Operation begonnen, das Militär vollständig zu säubern. Und wir werden diese Operation weiterführen.' (cem Turkel)
Die Ereignisse in der Türkei hatten sich zuvor überschlagen. Am späten Freitagabend hatten türkische Streitkräfte mit einem Putschversuch gegen Erdogan begonnen. Damit sollten unter anderem die verfassungsmäßige Ordnung, die Demokratie und die Menschenrechte wiederhergestellt werden. (Tolga Bozoglu)
Zunächst hieß es, die Streitkräfte hätten die Macht in der Türkei übernommen. Aus dem Präsidialamt wurde dies bestritten. Erdogan sei nicht abgesetzt.
(Sedat Suna)
Erdogan rief in einem live übertragenen Telefonanruf beim Sender CNN Türk das Volk zu öffentlichen Versammlungen gegen die Putschisten auf. (str)
Ministerpräsident Yildirim wies das Militär nach Angaben aus dem Präsidialamt an, von den Putschisten gekaperte Flugzeuge abzuschießen. Kampfflugzeuge mit einem entsprechenden Auftrag seien von der Luftwaffenbasis Eskisehir abgehoben, hieß es aus dem Präsidialamt. (Sedat Suna)
Erdogan machte die Bewegung des im US-Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch in der Türkei verantwortlich.
(dapd/Bulent Kilic)
Gülen ist ein einstiger Verbündeter Erdogans. Beide haben sich aber 2013 überworfen. Gülen - der in der Türkei inzwischen als Terrorist gilt - verurteilte den Putschversuch auf das Schärfste. (dapd/Yasin Akgul)
Erdogan sagte, er sei vor seinem Flug nach Istanbul in Marmaris an der türkischen Ägäis-Küste gewesen. Unmittelbar nach seiner Abreise von dort hätten die Putschisten 'diesen Ort leider genauso bombardiert'.
(Tageblatt-Archiv/Stringer)
Während des Putschversuchs hatte es aus dem Präsidialamt geheißen, Erdogan sei in der Türkei und in Sicherheit. Erdogan ist ein wichtiger, aber umstrittener Partner der Europäischen Union in der Flüchtlingskrise. (dapd/Yasin Akgul)
Nach einer zeitweisen Besetzung durch Putschisten nahm der Sender CNN Türk die Berichterstattung wieder auf. Soldaten waren in der Nacht zu Samstag in das Redaktionsgebäude in Istanbul eingedrungen und hatten die Mitarbeiter dazu gezwungen, den Sender zu verlassen. (Tageblatt-Archiv/Stringer)
In der Nacht zu Montag folgten erneut zahlreiche Türken den wiederholten Aufforderungen von Präsident Recep Tayyip Erdogan, sich auf den Straßen und Plätzen zu versammeln, um diese nicht möglichen weiteren Putschisten zu überlassen. (dapd/Ilyas Akengin)
Die türkische Armee sieht sich als Wächterin der weltlichen Verfassung des Landes und hatte in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt gegen die Zivilregierung geputscht - und nun gegen Erdogan. (Tageblatt-Archiv/Kenan Gurbuz)
Erdogan hatte zuletzt am Sonntagabend auf Twitter geschrieben: "Aufhören gilt nicht, Weggehen gilt nicht. Wir lassen die Plätze nicht leer." (dapd/Daniel Mihailescu)
Der Flughafen ist einen Tag nach dem Putschversuch wieder geöffnet. (dapd/Sakis Mitrolidis)
Das Parlament wurde schwer beschädigt. (Tageblatt/Burhan Ozbilici)
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Nach dem gescheiterten Putsch von Teilen des Militärs hat die türkische Regierung 1800 zusätzliche Spezialkräfte der Polizei in Istanbul zusammengezogen. Diese Kräfte mit gepanzerten Fahrzeugen würden an strategisch wichtigen Einrichtungen und Straßen der größten Stadt des Landes eingesetzt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Der Polizeichef Istanbuls, Mustafa Caliskan, habe zudem den Befehl gegeben, unbekannte Hubschrauber ohne Vorwarnung abzuschießen.
Wie es aus Regierungskreisen hieß, patrouillierten in der Nacht zu Montag im gesamten Luftraum der Türkei F16-Kampfflugzeuge. Putschisten hatten bei ihrem Umsturzversuch in der Nacht zu Samstag Kampfjets sowie Hubschrauber gekapert und unter anderem das Parlament in Ankara bombardiert. Seit der Niederschlagung des Putsches wurden nach Regierungsangaben mehr als 6.000 Menschen festgenommen. Diesen Angaben zufolge kostete der Putsch fast 300 Menschen das Leben.
„Die Gefahr ist nicht vorbei“
In der Nacht zu Montag folgten erneut zahlreiche Türken den wiederholten Aufforderungen von Präsident Recep Tayyip Erdogan, sich auf den Straßen und Plätzen zu versammeln, um diese nicht möglichen weiteren Putschisten zu überlassen. Erdogan hatte zuletzt am Sonntagabend auf Twitter geschrieben: „Aufhören gilt nicht, Weggehen gilt nicht. Wir lassen die Plätze nicht leer.“
Verteidigungsminister Fikri Isik forderte die Menschen nach Angaben des türkischen Senders NTV auf, „jede Äußerung unseres Präsidenten aufmerksam zu verfolgen und solange draußen zu bleiben, bis er sagt: Es reicht, ihr könnt wieder nach Hause gehen.“ Vor Anhängern Erdogans, die sich vor dem Wohnsitz des Präsidenten in Istanbul versammelt hatten, fügte Isik hinzu: „Der Putsch wurde verhindert, doch wir können nicht sagen, dass die Gefahr vorbei ist.“
AKP-Anhänger versuchen christliche Siedlung zu stürmen
Bei Demonstrationen gegen den Putschversuch kam es Medienberichten zufolge zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Regierungspartei AKP und Minderheiten. In der zentralanatolischen Stadt Konya hätten AKP-Anhänger versucht, ein überwiegend von christlichen Aramäern bewohntes Viertel zu stürmen, berichtete die Zeitung „Cumhuriyet“. Polizisten hätten das verhindert, bei Zusammenstößen seien aber fünf Aramäer verletzt worden.
Die Nachrichtenagentur DHA meldete, auch in der osttürkischen Stadt Malatya sei es zu Spannungen gekommen. In einem alevitisch geprägten Viertel hätten AKP-Anhänger gerufen: „Die AKP-ler sind hier, wo sind die Aleviten?“ Sicherheitskräfte hätten Warnschüsse abgeben müssen, um Zusammenstöße zu vermeiden.
Mein Name ist René Hoffmann. Ich bin 48 Jahre alt und habe in Brüssel und Luxemburg Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Geschichte studiert. Von 1999 bis 2008 arbeitete ich bei der französischsprachigen Wochenzeitung "Le Jeudi", ehe ich zum Tageblatt wechselte, wo ich unter anderem als politischer Journalist, stellvertretender Leiter der Lokalredaktion und Mitglied der Internetredaktion tätig war. Im Augenblick bin ich Lokaljournalist und hier für die Gemeinde Petingen und den Kanton Capellen zuständig.