Empörung über kniende Conway

Empörung über kniende Conway
(AP/Pablo Martinez Monsivais)

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Ein Foto, auf dem US-Präsidentenberaterin Kellyanne Conway mit Schuhen auf dem Sofa im Oval Office im Weißen Haus kniet, löste am Montagabend (Ortszeit) einen Sturm der Entrüstung in den sozialen Netzwerken aus.

Ein Foto der Nachrichtenagentur AFP zeigt Conway, wie sie in einem weinroten Kleid auf einem cremefarbenen Sofa in dem Präsidentenbüro kniet und ihre Handykamera einschaltet. Vor Conway stehen eine Reihe von afroamerikanischen Universitätsvertretern rund um den ebenfalls stehenden Präsidenten Trump. Dieser hatte die hochrangigen Hochschulvertreter in seinem Büro empfangen.

Dass Conway sich salopp aufs Sofa kniet, während alle anderen stehen – und dann auch noch mit Schuhen – wurde als Zeichen der Respektlosigkeit der Präsidentenberaterin gewertet. „Die meistgeschätzten afroamerikanischen Pädagogen sind im Weißen Haus zusammengekommen und Kellyanne Conway macht sich nicht die Mühe, ihnen den Respekt formeller Höflichkeit zu erweisen“, lautete ein Nutzer-Kommentar auf Jezebel.com, einem Internetforum für Frauen.

Illustrationsfoto für „weiße Privilegien“

„Conway mit ihren Schuhen auf der Couch im Oval Office – passend zum generellen Grad der Respektlosigkeit, die Trumps Team gezeigt hat“, schrieb ein Nutzer im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Das neue Illustrationsfoto für ‚weiße Privilegien'“, lautete ein anderer Kommentar.

Der „Wall Street Journal“-Kolumnist Bret Stephens schrieb, wenn die Beraterinnen von Trumps Vorgänger Barack Obama sich wie Conway verhalten hätten, hätte dies wohl einen noch viel lauteren Aufschrei ausgelöst. „Wenn (Susan) Rice oder (Valerie) Jarrett so im Oval Office gesessen hätten, hätten sich die Konservativen wochenlang heiser geschrien“, schrieb der Journalist.

Conway hatte bereits Kritik geerntet, als sie Anfang Februar in einem Fernsehinterview offensiv für die Modelinie von Trumps Tochter Ivanka geworben hatte. Schon kurz nach Trumps Amtseinführung hatte sie mit ihrem Spruch von den „alternativen Fakten“ für großes Aufsehen gesorgt. Konkret bezog sie sich damals auf die falsche Behauptung von Präsidentensprecher Sean Spicer, die Zuschauerzahlen bei Trumps Vereidigung seien die größten der Geschichte gewesen.