El Baradei gründet Partei

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Der ägyptische Friedensnobelpreisträger Mohammed el Baradei hat eine Partei gegründet.

Mit der Gründung einer neuen Partei, will der ägyptische Friedensnobelpreisträger Mohammed el Baradei die Einheit der Ägypter wiederherstellen und die Ziele der Revolution durchsetzen. Das sagte der 69-Jährige am Samstag vor Hunderten Anhängern in Kairo. El Baradei, einst Spitzendiplomat im Dienste der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien, war während des Umsturzes in Ägypten das international bekannteste Gesicht der Opposition.

Friedensnobelpreisträger Mohammed el Baradei. (Foto: dpa)

„Wir wollen eine echte Demokratie“, sagte El Baradei. Er hoffe, seine Partei werde einmal fünf Millionen Mitglieder haben, auch Ägypter, die im Ausland leben. „Wir wissen, dass die Entscheidung zu spät kommt, aber wir werden den Krieg am Ende gewinnen.“ El Baradei hatte seine Kandidatur für die bevorstehende Präsidentenwahl in Ägypten aus Protest gegen den herrschenden Militärrat zurückgezogen. Die Abstimmung am 23. und 24. Mai werde nicht abgehalten als Teil eines wirklichen demokratischen Systems, argumentierte er.

Stichwahl

Im Juni ist eine Stichwahl vorgesehen. Danach soll sich nach dem bisherigen Zeitplan das Militär aus der Politik zurückziehen und in die Kasernen zurückkehren. Bei dieser Wahl wollen die radikal- islamischen Salafisten den gemäßigten Islamisten Abdel Moneim Abul Futuh unterstützen, wie ägyptische Medien meldeten. Der Kandidat der Salafisten, Hasem Abu Ismail, war von der Wahlkommission ausgeschlossen worden, als sich herausstellte, dass seine Mutter die US-Staatsbürgerschaft angenommen hatte.

Abul Futuh ist ein ehemaliges Mitglied der Muslimbruderschaft. Die Muslimbrüder hatten ihn ausgeschlossen, nachdem er eigenmächtig seine Kandidatur angekündigt hatte.

Nach einer am Samstag veröffentlichten Umfrage des Nachrichtensenders Al-Arabija würden derzeit Abul Futuh und der linke Kandidat Hamdien Sabahi jeweils 32 Prozent der Stimmen erhalten. Den dritten Platz würde Amre Mussa belegen. Auf dem vierten Platz würde demnach Mohammed Mursi landen, der offizielle Kandidat der Muslimbrüder. Viele Ägypter sind allerdings noch unentschlossen, wem sie ihre Stimme geben sollen.