Einschulung: kein billiges Unterfangen

Einschulung: kein billiges Unterfangen
(Isabella Finzi)

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Am Montag geht das Getümmel auf den Schulhöfen wieder los. Die Kinder benötigen besonders zu Schulbeginn viel Material. Eltern müssen jetzt wieder tief in die Brieftasche greifen.

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Momentan werden wohl viele zukünftige Erstklässler diese empfinden, denn ab dem 15. September müssen sie zum ersten Mal die Schulbank drücken. Da will man als kleiner Sprössling natürlich nichts falsch machen und bei der Anschaffung der Schulausrüstung ein Wörtchen mitreden. Doch in Zeiten, wo „Lillifee, Capt’n Sharky oder T Rex Raptor“ bei den Kleinen die Renner sind, spielen diese Motive zugleich in der oberen Preiskategorie mit.

Ein Blick in den Schreibwarenladen verrät, dass der Ansturm und der Verkauf des Schulmaterials bereits Wochen vor dem Schulstart beginnt. Eltern versuchen sich an der „Einkaufsliste“ des Grundschullehrers zu orientieren, wobei die Kinder sich eher auf die Optik und den „Coolheitsgrad“ der Artikel fokussieren.

Das Aufgabenheft, der Malkasten, die Schere, die Schürze, der Pinsel …, die komplette Liste, die Erstklässler im Schnitt brauchen, scheint kein Ende nehmen zu wollen und ist dabei noch der kleinste Kostenpunkt auf der Rechnung. 80 bis 100 Euro, je nach Forderung des Lehrers und der Qualität, kosten alleine die Schreibwaren.

Am richtigen Ende sparen

„Ich habe mir kein Budget für das Schulmaterial gesetzt. Natürlich achte ich auf den Preis, aber Qualität lohnt sich, meiner Meinung nach, auf längere Sicht hin“, erwähnt die Mutter eines Erstklässlers im Schreibwarengeschäft. „Die Kinder haben sowieso meistens eine genaue Vorstellung, welche Motive und Farben ihre Ausstattung tragen soll. Da haben wir als Eltern wenig Mitspracherecht.“

Die Rede handelt von dem Schulranzen und der Federmappe. Beides sind Artikel, die man meistens mehrere Jahre hinweg benutzt und deswegen ein gewisses Durchhaltevermögen aufweisen sollten. Jedoch ist vor allem der Ranzen der größte Kostenpunkt auf der Einkaufsliste. Dieser kann locker bis zu 170 Euro kosten. Der Preis scheint auf den ersten Blick enorm, jedoch müssen die Eltern für sich selbst abwiegen, was sie für notwendig oder unnötigen Luxus empfinden.

Die Ranzen in der oberen Preisliga beinhalten nämlich auch noch ein passendes Federmäppchen mit einem Turnbeutel, einem kleinen Buch über die wichtigsten Verkehrs- und Sicherheitsregeln und sind außen mit Polster und Reflektoren ausgestattet. Kauft man einen günstigeren Ranzen, muss man diese Artikel meistens noch separat erwerben und an der Qualität mangelt es oft an vielen Enden.

Diejenigen, die nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis suchen, sollten sich an der „DIN 58124“ (Schulranzen-Norm) orientieren. Diese Ranzen haben gepolsterte Schultergurte und mit ihren Reflektoren erfüllen sie jeglichen Sicherheitsaspekt.

Des Weiteren sollten die Eltern mit ihren Kindern abklären, ob wirklich „Hello Kitty“ oder „Capt’n Sharky“ auf der Außenhaut der Schultasche abgedruckt sein müssen. Die Hersteller zahlen nämlich für die Lizenzrechte enorme Summen, was den hohen Preis beim Endkäufer erklärt. Außerdem sind oft spezielle Motive nach zwei Jahren wieder „out“.

Aufgepasst bei der Sportausrüstung

Ein letzter und wichtiger Punkt auf der Einkaufsliste geht oft im Stress unter – die Turnschuhe. Auch hier sind die Preiskategorien so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Auch wenn die Schuhgrößen der Kinder, vor allem in Wachstumsphasen, ständig wechseln, sollte man bei der Anschaffung trotzdem einige Punkte beachten.

Die Schuhe aus dem Kindergarten können meistens nicht übernommen werden, da die Lehrer oft spezielle Hallenschuhe mit heller Sohle fordern. Günstige Modelle ohne viel Halt gibt es bereits ab zehn Euro. Für höherwertige Schuhe muss man zwischen 20 und 40 Euro einplanen.

An dieser Stelle sollte man sich überlegen, ob Schuhe aus hochwertigem Material und gutem Komfort nicht Grund genug sind, mehr Geld zu investieren. Gerade im Grundschulalter können schlechtsitzende Schuhe die Füße verformen und Haltungsschäden können zu den Spätfolgen zählen. Ein Tipp beim Schuheinkauf ist zum Beispiel der, sie nicht vormittags, sondern am Nachmittag zu kaufen. Denn auch Kinderfüße vergrößern sich im Tagesverlauf und schwellen an. Die Gefahr, zu kleine Schuhe zu erwischen, wird somit geringer.

Was die Sportkleidung betrifft, fallen in der Regel keine zusätzlichen Kosten an. Der eigene Kleiderschrank gibt meistens genug her. Bei dem Schulranzen und den Turnschuhen sollte man auf jeden Fall auf Qualität achten und etwas mehr investieren. Die Schreibwaren kann man auch im Supermarkt erschwinglich einkaufen, da diese sowieso oft ersetzt werden müssen.

Insgesamt sollte man also ein Budget von mindestens 200 bis 300 Euro einrechnen. Ein genauerer Kostenanschlag ist aufgrund der verschiedenen Qualitäten der Waren nicht machbar. Die notwendigen Bücher werden von der jeweiligen Gemeinde gestellt.