Eine Sprache, viele Meinungen

Eine Sprache, viele Meinungen
(S. Didier)

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Kommt die luxemburgische Sprache in unserer Gesellschaft zu kurz? Diese Frage beschäftigt das Großherzogtum.

Kontrovers geführte Diskussionen über den Erfolg einer Petition, welche fordert, dass die luxemburgische Sprache zur ersten Amts- und Nationalsprache wird, stehen auf der Tagesordnung. Das Tageblatt hat Luxemburger Persönlichkeiten zu diesem Thema befragt. Wenig überraschend gehen die Meinungen auseinander. Der Luxemburger Radprofi Jempy Drucker ist beispielsweise der Meinung, dass „die luxemburgische Sprache ein wichtiger Teil unserer Identität ist.“ Er findet es gut, wenn Luxemburgisch gefördert wird, denn „wir müssen an unserer Sprache festhalten“. Des Weiteren betont er, dass „Ausländer, die nach Luxemburg kommen, zumindest minimale Anstrengungen unternehmen müssen, um die „Basics“ unserer Sprache zu erlernen.“

„Sprache im Bereich der Kultur zu kurz“

Anders sieht dies Gilles Corbi, Mitglied der Band „De Läb“. Er lehnt es ab, die „luxemburgische Sprache über die französische oder die deutsche Sprache zu stellen“. Die Forderung der Petition von Lucien Welter entspreche „einem falschen Patriotismus.“ Des Weiteren sei es so, dass „die meisten, die sich öffentlich für eine Förderung der luxemburgischen Sprache einsetzen, politisch weit rechts stehen.“ Gilles Corbi unterstreicht allerdings, dass die luxemburgische Sprache im Bereich der Kultur zu kurz kommt. „Produktionen in luxemburgischer Sprache werden nicht wirklich „gepusht“. Ein Luxemburger Künstler, der z.B. in englischer Sprache singt und bei einem ausländischen Casting in die zweite Runde kommt, wird sofort „gehypt““, so der Musiker.

Weitere Stimmen zur Situation der luxemburgischen Sprache im Großherzogtum sowie ein Interview mit dem Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Peter Gilles finden Sie in der Mittwochsausgabe (21.9.2016) des Tageblatt.