Eine halbe Million Nothilfe gegen Hungersnöte

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Eine Nothilfe in Höhe von 500.000 Euro. Das Entwicklungshilfeministerium reagiert auf die drohenden Hungerkatastrophen in Somalia, dem Südsudan, Nigeria und Jemen.

Wie das Büro von Minister Romain Schneider mitteilt, fließen die 500.000 Euro Nothilfe vor allem in die Unterstützung der in den betroffenen Ländern arbeitenden Luxemburger Nichtregierungsorganisationen oder deren Partner-Vereinigungen. Zur besseren Koordinierung fand am Mittwoch ein Gespräch zwischen Ministerium und Vertretern der NGOs statt.

Eine Million vom Luxemburger Roten Kreuz

Die „Croix-Rouge luxembourgeoise“ ihrerseits hat eine Summe in Höhe von einer Million Euro aus ihrem Notfonds freigegeben, um der Hungersnot im Osten und am Horn von Afrika entgegenzuwirken. Das hatte das Rote Kreuz vergangene Woche mitgeteilt.

Ein Betrag von 500.000 Euro wurde bereits an das „Comité international de la Croix-Rouge“ überwiesen. Das zweite Hilfspaket in Höhe von 500.000 Euro soll an die nationalen Organisationen der „Croix-Rouge“ und des „Croissant-Rouge“ vor Ort gehen.

Luxemburg beobachte die Lage in den vier Ländern bereits seit Jahren sehr genau. Ein Schwerpunkt der Arbeit liege dabei auf der Sahel-Region und den Entwicklungen rund um den Tschad-See.

Hungerkrise am Horn von Afrika

Die nun bewilligten 500.000 Euro Soforthilfe reihen sich in die Liste von Maßnahmen der Luxemburger Entwicklungshilfe ein, um Hungersnöten in den genannten Ländern und Regionen vorzubeugen.

Der Aufruf der Vereinten Nationen für die Nothilfe, bis Ende März 4,4 Milliarden Dollar aufzubringen, wurde bislang nur zu zehn Prozent erfüllt. „20 Millionen Menschen sind in Gefahr zu verhungern. Das sprengt klar den Rahmen dessen, was wir normalerweise sehen, heißt es von den Hilfsorganisationen vor Ort.

Konflikte und Terrorismus

Zum Horn von Afrika, dem östlichsten Teil des Kontinents, zählen die Länder Äthiopien, Dschibuti, Eritrea und Somalia. Zu einer weiter gefassten Definition, die etwa die Vereinten Nationen zur aktuellen Hungerkrise gebrauchen, gehören auch die benachbarten Länder Kenia und Uganda. Besonders schwer trifft es neben Somalia auch Äthiopien, wo rund 5,6 Millionen dringend Lebensmittelhilfe benötigen und über 9,2 Millionen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.

Weitere schwere Hungerkrisen gibt es derzeit in Afrika in der Region um den Tschadsee im Westen des Kontinents und im Südsudan. Für den Hunger dort sind hauptsächlich Konflikte und Terrorismus verantwortlich.

Eine Hungersnot ist die höchste Stufe einer Hungerkrise. Davor gibt es vier weitere Stufen der Ernährungssicherheit in einem Land oder einer Region (IPC). Eine Hungersnot wird dann ausgerufen, wenn mindestens 30 Prozent der Bevölkerung akut unterernährt sind, pro Person weniger als vier Liter Wasser verfügbar sind und mehr als zwei von 10.000 Menschen täglich aufgrund mangelnder Nahrung sterben.