Ein Unteroffizier, der zu viel fummelt

Ein Unteroffizier, der zu viel fummelt
(Alain Rischard/editpress)

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Ein Unteroffizier soll Soldatinnen belästigt haben. Gegen ihn wird ermittelt. Der Mann ist wegen sexueller Belästigung bereits vorbestraft.

Mitte Juni zirkulierten Gerüchte, dass ein Unteroffizier der Luxemburger Armee ein „unangemessenes Verhalten“ gegenüber einigen Soldatinnen an den Tag gelegt hätte. Er hätte sie mit SMS bombardiert und auf den sozialen Netzwerken gestalkt und würde permanent die körperliche Nähe der Rekrutinnen suchen, meldete RTL. Es wurde sofort eine Ermittlung in die Wege geleitet, betont der Generalstab in einer Mitteilung. Beide betroffenen Frauen seien schon zu den Vorwürfen befragt worden, heißt es in der Mitteilung der Armee-Führung.

Am 17. Juni sei der Militär-Auditor über die Vorwürfe informiert worden. Nach einer Analyse der erhaltenen Informationen schlussfolgerte er aber, dass keine strafrechtliche Verfolgung notwendig sei und leitete das Dossier an den Generalstab weiter. Dieser soll über etwaige Disziplinarmaßnahmen entscheiden. Es wurde entschieden, ein Disziplinarverfahren gegen den Unteroffizier anzustrengen. Am 18. Juni informierte man ihn über die Beschwerden und ordnete an, er soll bis zum 29. Juni schriftlich Position dazu beziehen.

Strafrechtliche Verfolgung nicht ausgeschlossen

Wenn im Rahmen des Disziplinarverfahrens Verfehlungen festgestellt würden, die eine strafrechtliche Verfolgung notwendig machten, werde man den Auditor oder die Staatsanwaltschaft darüber in Kenntnis setzen, heißt es in der Mitteilung. In der Zwischenzeit wurde dem beschuldigten Unteroffizier jeglicher Kontakt ohne Begleitung mit Soldatinnen untersagt.

Es sei nicht das erste Mal, dass Vorwürfe gegen den Unteroffizier geäußert werden, wird betont. Laut RTL habe er die Polizeischule verlassen müssen wegen unfletigem Benehmens gegenüber Frauen. 2007, während einer Armee-Mission im Kosovo, hätte er eine Kollegin sexuell belästigt. Dafür sei er vom Strafgericht in Diekirch 2010 zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Der damals geäußerte Vorwurf der Vergewaltigung wurde fallen gelassen. Im Berufungsprozess wurde er dann wegen sexueller Belästigung verurteilt.

Die Strafe wurde aber während einer Dauer von fünf Jahren ausgesetzt. Er wurde während sieben Monaten in den Generalstab der Armee versetzt. Im April 2012 wurde er dann Sektionschef in der Kaserne in Diekirch. Im Juli 2013 wurde er Mitglied der Einsatztruppe und nahm in dieser Eigenschaft an einem Auslandseinsatz teil. Seit Januar 2015 ist er Ausbilder in Diekirch.