Ein strenges Auge auf die Lasagne

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Jeden Tag erreichen den Verbraucher neue Meldungen über Pferdefleisch in Fertigprodukten. Wie aber sieht es in Luxemburger Supermärkten aus? Tageblatt.lu hat nachgefragt.

Der Pferdefleisch-Skandal breitet sich in ganz Europa aus. Auch Luxemburg ist betroffen. So hat die Firma Tavola in Capellen rund 20 Tonnen Pferdefleisch zu Fertiggerichten verarbeitet. Das Fleisch war allerdings als Rindfleisch deklariert und wurde von der französischen Firma Spanghero geliefert. Doch wie sieht die Situation für den Endverbraucher aus?

Wir führen keine Produkte der Marke „Findus“ und werden auch nicht von der Firma Tavola in Capellen beliefert“, so Karin Pütz, Pressesprecherin der Cactus-Supermärkte gegenüber Tageblatt.lu. „Die Marke Buitoni haben wir, unabhängig vom Pferdefleisch-Skandal, im Januar abgesetzt“, so Maria Fuente, zuständig für die Qualitätskontrolle bei Cactus. „Die tiefgekühlten Nudelprodukte dieser Firma, die nun auch betroffen sind, hatten wir allerdings noch nie im Sortiment“, so Maria Fuente. Am Freitag waren jene Produkte aus den Regalen Schweizer Supermärkte genommen worden.

Hauseigenes Label

Einerseits verkaufe die Supermarktkette sogenannte Fertigprodukte verschiedener Hersteller und andererseits biete es Fleischprodukte mit dem „Cactus-Label“ an. „Letztere unterstehen unserer eigenen Qualitätskontrolle und stammen allesamt aus dem Schlachthof in Ettelbrück, der von regionalen Metzgereien beliefert wird. Es handelt sich dabei um regionale Produkte“, betont Fuente.

Bei den Fertigprodukten sieht das anders aus. Was drin ist, will die Handelskette nun von den Lieferanten wissen. „Wir haben jeden einzelnen Zulieferer angeschrieben, uns eine schriftliche Stellungnahme zu den Produkten einzureichen. Bislang haben wird bereits viele Antworten erhalten, keine einzige war negativ.“

Wenn ein Lebensmittel nicht den Vorgaben entspricht, müsse man das Veterinärsamt verständigen und das Produkt werde sofort aus den Regalen geholt, versichert Fuente.

Auchan beugt vor

Bei Auchan wurden alle verdächtigen Produkte aus den Reglalen entfernt. „Wir gehen da kein Risiko ein und wenden das Vorbeugeprinzip an“, erklärte Sophie Morlé, Pressesprecherin von Auchan Luxemburg gegenüber Tageblatt.lu. Tiefkühlkost von Findus wird in den Auchan-Geschäften nicht verkauft. Man habe aber vorsichtshalber die Lasagne und die Moussaka der eigenen Hausmarke aus den Regelen genommen.

Auchan stehe in permanentem Kontakt mit der Zentrale in Frankreich. Dort würden auch die Analysen der Produkte durchgeführt. Die Supermarktkette verfüge über ein Warnsystem und stehe in Verbindung mit den internationalen Warnsystemen im Bereich der Nahrungsamittelsicherheit, betont die Sprecherin weiter. Die Auchan-Zentrale habe auch via den französischen Zulieferverband die Lieferfirmen kontaktiert, um nähere Details über die Waren zu erhalten.

Bei Match hat man ebenfalls alle in Verdacht geratenen Produkte letzte Woche aus den Regalen entfernt. Im Supermarkt in Mersch sind insgesamt sechs Produkte betroffen, darunter Lasagne, Moussaka und Hachis Parmentier. Die Fertiggerichte wurden an ein externes Laboratorium gesendet, wo jetzt chemische Analysen vorgenommen werden. Man wolle das Resultat dieser Überprüfungen abwarten, ehe man über die weitere Vorgehensweise entscheidet, so Daniel Da Costa, der Direktor des Match in Mersch. Auch stünde die Firmenzentrale in Belgien in stetem Kontakt mit den Zulieferern und den europäischen Nahrungsmittel-Warnsystemen.