Ein Kubaner in Paris

Ein Kubaner in Paris
(AP/Jacky Naegelen)

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Kubas Staatschef Raúl Castro hat am Montag einen historischen Staatsbesuch in Frankreich begonnen.

Der 84-jährige Präsident des kommunistischen Inselstaats wurde am Pariser Triumphbogen mit militärischen Ehren von Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal begrüßt. Der erste Staatsbesuch Castros in Europa seit seinem Amtsantritt 2006 ist ein wichtiges Symbol der Normalisierung der Beziehungen seines Landes zum Westen.

Castro will am Nachmittag im Elysée-Palast Frankreichs sozialistischen Staatschef François Hollande zu einem Gespräch treffen. Geplant ist außerdem die Unterzeichnung von rund einem Dutzend Vereinbarungen zwischen beiden Ländern, unter anderem in den Bereichen Tourismus, Handel und Verkehr. Frankreich will die wirtschaftlichen Beziehungen zu dem Karibikstaat ausbauen, der sich langsam der Marktwirtschaft öffnet.

Diplomatische Beziehungen

Hollande war im vergangenen Mai als erster westlicher Staatschef nach der historischen Ankündigung der USA und Kubas zur Wiederaufnahme ihrer Beziehungen nach Havanna gereist. Castro und US-Präsident Barack Obama hatten Ende 2014 offizielle Gespräche über die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen angekündigt – und damit das Ende einer jahrzehntelangen Eiszeit eingeleitet.

Im vergangenen Sommer bekamen die diplomatischen Vertretungen im jeweils anderen Land wieder den Status von Botschaften. Nun reiste Raúl Castro, der 2006 von seinem älteren Bruder Fidel Castro in Kuba die Macht übernahm, erstmals zu einem offiziellen Staatsbesuch nach Europa.

Zahlreiche Termine

Es ist der erste Besuch eines kubanischen Staatschefs in Frankreich seit 21 Jahren. Raúl Castro kam bereits am Samstag zu einem privaten Besuch in Paris an und begann am Montag das offizielle Programm. Am Dienstag wird er unter anderen Premierminister Manuel Valls und die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo treffen.

Im Mai vergangenen Jahres war Castro von Papst Franziskus im Vatikan empfangen worden, dabei handelte es sich aber nicht um einen offiziellen Staatsbesuch.