Ein Drittel fürs Wohnen

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Seit den sechziger Jahren hat sich in Luxemburg das Konsumverhalten verändert. Es wird weniger Geld für Nahrungsmittel und Kleidung ausgegeben.

Die Konsum-Ausgaben steigen. Zwischen 1964 und 2009 um durchschnittlich 6,3 Prozent pro Jahr. Parallel haben sich aber auch die Preise zwischen 1964 und 2009 um durchschnittlich 3,7 Prozent im Jahr erhöht, heißt es in einem am Montag vorgestellten Statec-Bericht.
Die Analyse zeigt vor allem, dass seit den sechziger Jahren das Geld „anders“ ausgegeben wird.

So wurden 2009 nur noch 13,3 Prozent des Haushaltsbudgets in Nahrungsmittel, Tabakwaren und Getränke gesteckt. Vor 45 Jahren waren es 35,1 Prozent. Auch wird heutzutage mit 8 Prozent weniger Geld für Kleider ausgegeben, als früher (17,3 Prozent).

Transport wird teurer

Laut Statec sind in den letzten Jahrzehnten die Mobilitätskosten (Auto, Bahntickets usw.) explodiert. Jeder Haushalt investiert etwa 18,2 Prozent in seine „Mobilität“. 1964 waren es nur 9,6 Prozent. Die Investition in eine Wohnung belegte 2009 den ersten Platz, bei den Ausgaben der Haushalte, mit 34,4 Prozent. Vor mehr als 40 Jahren waren die Kauf- und Mietpreise noch niedriger, sodass man lediglich 18,7 Prozent seines Einkommens in sein Zuhause investieren musste. Die Wohnungsausgaben beinhalten die monatliche Rückzahlung des Bankkredits oder die Miete, etwaige Reparaturen, der Unterhalt der Wohnung sowie die Energie-Rechnungen (Strom, Wasser …), wird betont.

Kommunikation kostet nicht viel

Die sogenannten „Kommunikationsausgaben“ beliefen sich vor drei Jahren auf nur 2,7 Prozent des Budgets. Seit 1964 hat sich der Anteil jedoch vervierfacht. Heute geben Haushalte mehr Geld aus für Restaurant-Besuche und Ferien (10 Prozent) aus als früher (3,6 Prozent). Diese Entwicklung muss man im Zusammenhang mit den soziologischen Veränderungen und der erhöhten Mobilität am Arbeitsplatz sehen, erklärt Statec.

Reiche und Arme geben mehr aus

Die Ausgaben der „reichen“ Haushalte haben sich innerhalb der letzten 45 Jahren verdoppelt, die der „armen“ Haushalte hätten sich jedoch um mehr als 60 Prozent erhöht, wird weiter in der Studie betont. Auch mit einem niedrigeren Budget würden Haushalte mit kleineren Einkommen sich regelmäßig Restaurant-Besuche gönnen.

Auf der anderen Seite seien besonders die Ausgaben für Nahrungsmittel bei den Haushalten mit geringerem Einkommen in den letzten 40 Jahren von 37,3 auf 10,2 Prozent gefallen. Im Allgemeinen würden die Menschen heutzutage weniger Fett-Produkte (Butter, Margarine usw.) und Fleisch kaufen. Fisch hingegen ist bei den Haushalten immer mehr „in“, ebenso wie Gemüse und Getreide-Produkte (Brot, Müsli …). Die Ausgaben für Süßigkeiten hingegen bleiben seit 1987 stabil.

Schließlich haben sich seit 1964 die Ausgaben für Haushaltsgeräte und elektronisches Material drastisch erhöht. So besaß 1987 ein Viertel der Bevölkerung noch keinen Tiefkühler. Und in der Hälfte der Haushalte wurde das dreckige Geschirr noch mit der Hand gesäubert. Einen Fernseher hatte 1964 nur ein Viertel der Bevölkerung, heute ist er aus den Wohnzimmern fast nicht mehr wegzudenken. Und in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts konnte nur etwa die Hälfte der Haushalte per Telefon erreicht werden.