Ein Container für 150 Menschen

Ein Container für 150 Menschen
(Tageblatt/Isabella Finzi)

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Auf dem Escher Quai Neudorf wird ein Containergebäude errichtet, in dem 150 Flüchtlinge untergebracht werden können. Am Montag Abend fand in Esch eine Infoversammlung statt, auf der die Pläne vorgestellt wurden. Um die 100 Bürger hatten sich eingefunden.

Es solle eine provisorische Einrichtung (Link) für 150 „Demandeurs de protection internationale“ werden, erklärte Bürgermeisterin Vera Spautz, die das Projekt zusammen mit Innenminister Dan Kersch, Myriam Hengesch vom Ingenieurbüro Luxplan und Thierry Cruchten, Architekt von Metaform, vorstellte.

Das Containergebäude auf dem 50 Ar großen Gelände soll ein Erdgeschoss und zwei weitere Etagen umfassen. Neben den 75 Zimmern à 13 Quadratmeter, in denen jeweils zwei Personen Platz finden, soll das Haus auch mehrere Aufenthaltsräume, Gemeinschaftsduschen, Büros, ein Krankenzimmer und einen Esssaal beherbergen.

Von 300 auf 150

Anfang Februar dieses Jahres war das Projekt einer Flüchtlingsunterkunft auf dem Quai Neudorf bereits ein erstes Mal vorgestellt worden. Damals war ein stabileres Gebäude in Modulbauweise für 300 Asylantragsteller geplant. Nach Unterredungen mit dem Interessenverein Neudorf und einer angegliederten Bürgervereinigung wurde beschlossen, die Zahl der Bewohner auf 150 zu halbieren.

Neu ist jetzt auch, dass nicht mehr der Staat die Prozedur einleitet, sondern die Gemeinde die Verantwortung trägt. Der Staat stelle lediglich den Antrag, um im Rahmen des Flächennutzungsplans der Stadt Esch eine Unterkunft errichten zu dürfen, so Kersch. Anschließend durchlaufe das Projekt die übliche Gemeindeprozedur, so dass auch ein Teilbebauungsplan vom Gemeinderat genehmigt werden müsse. Das Grundstück, das an der Zufahrt zum großen Parkplatz im Neudorf beginnt und fast bis zur Einfahrt in den Burgronn reicht, gehört zum größten Teil dem „Fonds du logement“, der restliche Teil ist im Besitz der CFL. Bezahlt wird der Bau der Unterkunft vom Staat.

Vorwiegend Familien

Am Montag wurde erneut betont, dass vorwiegend Familien in dem provisorischen Gebäude unterkommen sollen. Zu diesem Zweck könne man auch mehrere Zimmer miteinander verbinden, so dass auch größere Familien Platz haben. Wo die Kinder eingeschult werden, stehe noch nicht fest, sagte die Bürgermeisterin. Schließlich wisse man noch nicht, wie viele Kinder in welchem Alter kommen werden.

Nachdem die Verwaltungsprozedur abgeschlossen ist und der Gemeinderat seine Zustimmung gegeben hat, könnte der Container recht schnell aufgebaut werden. Er habe eine maximale „Haltbarkeit“ von fünf bis zehn Jahren, danach könnte er genauso schnell wieder abgebaut werden, wusste Architekt Thierry Cruchten.