Ein bisschen zu viel Freude

Ein bisschen zu viel Freude
(AFP/Thomas Samson)

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Fillon ist kein Hoffnungsträger.

Eigentlich dürfte sich jeder freuen, der sich gegen Populismus wehrt: Nicolas Sarkozy hat es bei der „Primaire“ nicht geschafft, sich gegen François Fillon und Alain Juppé durchzusetzen. Es ist insofern eine angenehme Überraschung, dass im Trump-Zeitalter nicht nur jene gewinnen, die am lautesten schreien und auf die billigsten Rezepte setzen.

Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu

Allerdings muss man sich doch ein wenig wundern. Liest man diverse Analysen und Hintergrundberichte zu Fillon, hat man fast den Eindruck, dass Frankreich nun gerettet sei. Dies ist jedoch alleine mit Blick auf das Schreckgespenst Front national und Marine Le Pen alles außer klar. Zudem haben die letzten politischen Entwicklungen gezeigt, dass Totgesagte bekanntlich länger leben.

Demnach sollte man Alain Juppé auch nicht allzu schnell abschreiben. Aber unabhängig davon, welcher der beiden Kandidaten es innerhalb der Partei und am Ende vielleicht sogar bei den Präsidentschaftswahlen schafft: Mit ihrer konservativen Wirtschafts- und Sozialpolitik tragen sie sicherlich nicht dazu bei, viele der Ungleichheiten in Frankreich zu bekämpfen.

Im Gegenteil. Ihre eiserne Austeritätspolitik verspricht wenig Gutes: Die geplante Entlassung von 300.000 (Juppé) oder gar 500.000 Staatsbeamten (Fillon) und Einsparungen bei den Staatsausgaben zwischen 85 und 100 Milliarden Euro helfen sicherlich nicht der Mittelschicht.