Ein Bierchen zu viel

Ein Bierchen zu viel
(dpa/Symbolbild)

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Immer mehr Menschen in Luxemburg haben Probleme mit Alkohol am Arbeitsplatz. Laut einer aktuellen Schätzung sind bis zu 12.000 Menschen davon betroffen.

Die Zahlen lassen aufhorchen. Laut einer Umfrage des „Conseil National Luxembourgeois d’Alcoologie“ (CNLA) sind zwischen 8000 und 12.000 Menschen in Luxemburg auf ihrem Arbeitsplatz alkoholabhängig. Jeder Zehnte in Luxemburg trinkt während der Arbeitszeit Alkohol, heißt es in einer aktuellen Umfrage der „Santé au Travail Multisectoriel“ (STM). Die Behörde ist dem Gesundheitsministerum angegliedert.

Das Gesundheits- und Arbeitsministerium startet jetzt eine betriebliche Suchtprävention. Dabei wird der Umgang mit Alkohol, Drogen und Medikamenten im Unternehmen zum Thema gemacht. Nebem dem Alkohol kommen auch immer mehr chemische Substanzen wie Medikamente und Drogen auf dem Arbeitsplatz zum Einsatz. Laut STM nutzen rund 8,4 Prozent der Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz psychoaktive Substanzen.

Präventiv-Woche

Jahrelang bemerken weder Arbeitgeber noch Kollegen den Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch. Wenn Menschen zu viel Alkohol, Medikamente oder Drogen am Arbeitsplatz konsumieren, hat das eine Vielzahl negativer Auswirkungen auf Unternehmen. Durch Arbeitsausfälle können wirtschaftliche Schäden enstehen. Betroffene sind bedeutend weniger leistungsfähig als ihre Kollegen. Sie haben höhere Ausfallzeiten und stellen sogar eine Gefahr für die Arbeitssicherheit dar, heißt es am Montag bei der Präsentation der Präventionswoche. Bei bis zu 25 Prozent aller Arbeitsunfälle sind Personen „wahrscheinlich“ unter Alkoholeinfluss involviert, so eine aktuelle CNLA-Schätzung.

Jetzt sind die Arbeitgeber gefordert. Kommende Woche startet eine Suchtpräventions-Kampagne in Luxemburg. Arbeitgeber sollen für das Tabu-Thema sensibilisiert werden. Dabei wird unter anderem auf die Pflichten und Rechte eines Chefs eingegangen. Mit Hilfe einer Broschüre will man einem Arbeitgeber den richtige Umgang mit Alkohol, Drogen und Medikamentenmissbrauch zeigen.