Ein Bett für eiskalte Winternächte

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Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, wird das Leben auf der Straße unerträglich. Hilfe bietet den Betroffenen ab dem 1. Dezember die „Wanteraktioun“.

Die „Wanteraktioun“ wird von mehreren Wohltätigkeitsorganisation sowie dem Familienministerium organisiert. Im „Centre d’accueil de nuit“ können 120 Menschen übernachten. „Die Obdachlosen kommen gegen 19 Uhr in den Räumlichkeiten an. Dann werden sie von zwei Betreuern in Empfang genommen.

Wir statten die Menschen auch mit Hygieneartikeln wie zum Beispiel Rasierer oder Zahnpasta aus. Ehrenamtliche Mitarbeiter helfen bei der Essensausgabe. Gegen 22 Uhr müssen sich die Hilfsbedürftigen dann in die zwei großen Schlafräume begeben, wo Platz für 70 Betten ist“, erklärte Andreas Vogt, der Direktor von „Caritas accueil et solidarité“, gegenüber dem Tageblatt.

„Nur für ein paar Nächte“

Die Obdachlosen werden kurz vor 19 Uhr mit Pendelbussen in die Einrichtung auf Findel gebracht. Nach einem Frühstück im Gemeinschaftsraum müssen die Menschen die Unterkunft morgens gegen 9 Uhr mit den Pendelbussen wieder verlassen.

„Eigentlich verbringt niemand den ganzen Winter hier. Viele kommen nur für ein paar Nächte. Natürlich kommen mehr Menschen, wenn es richtig kalt ist“, erläuterte Ute Heinz, die Verantwortliche des „Département accueil d’urgences“.

In der Einrichtung auf Findel können auch Frauen und ganze Familien die Nacht verbringen. „Wir haben im Erdgeschoss ein Zimmer, in dem bis zu zehn Frauen schlafen können“, gab Vogt an.

Bis zu 200 Betten

Bei Familien versuchen die Verantwortlichen jedoch eine andere, dauerhafte Lösung zu finden. „Das ist kein geeigneter Ort für Kinder“, begründete Heintz diese Maßnahmen. Rund 80 Prozent aller Bedürftigen stammen aus dem Ausland.

Um die Nachtruhe in den Schlafsälen zu gewährleisten, gibt es in den Räumlichkeiten kein Wi-Fi. Bei Bedarf kann die Unterkunft auf bis zu 200 Betten aufgestockt werden, bislang war dies jedoch noch nicht nötig.

Eine warme Mahlzeit

Ein Anstieg der Obdachlosenzahl ist in Luxemburg nicht zu verzeichnen. Im Gegenzug nutzen jedoch immer mehr Menschen die Tagesangebote, um sich ein paar Stunden aufzuwärmen oder eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen. Das Tageszentrum der „Wanteraktioun“ befindet sich in Bonneweg und ist von 12 bis 17 Uhr geöffnet.

Das Konsumieren von Alkohol und anderen Drogen ist in den Einrichtungen nicht gestattet. Wer dennoch während des Tages nicht auf alkoholische Getränke verzichten kann, der muss das Bistro „Le Courage“, das sich ebenfalls in Bonneweg befindet, aufsuchen. Das Bistro wurde Anfang des Jahres eröffnet und bietet Platz für rund 35 Personen.