EHEC-Therapie scheint erfolgreich

EHEC-Therapie scheint erfolgreich

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Therapie von EHEC-Patienten mit einem Antikörper scheint nach Angaben der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erfolgreich zu verlaufen.

Dies könne bei aller gebotenen Vorsicht gesagt werden, erklärte die Hochschule am Montag. Mediziner setzen bei einer schweren Komplikation von EHEC – dem sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) – auf den neuen Wirkstoff Eculizumab.

Nach der Infektion mit dem gefährlichen Darmkeim EHEC liegt eine weitere Frau schwer krank in einem saarländischen Krankenhaus. Damit stieg die Zahl der gemeldeten EHEC-Fälle im kleinsten deutschen Flächenland auf sechs, wie das Gesundheitsministerium am Montag in Saarbrücken mitteilte. Bei vier der Patienten weist die Infektion einen schweren Verlauf auf (HUS). Zudem wird derzeit ein weiterer saarländischer Patient in einer norddeutschen Klinik stationär behandelt.
Nach Salatgurken ist nach Ministeriumsangaben inzwischen auch spanischer Salat weitgehend aus dem saarländischen Handel genommen worden. Zudem hätten Lebensmittelkontrolleure bei Stichproben bei anderen Gemüsesorten wie Zucchini, Tomaten und Paprika sowie bei spanischem Obst keine EHEC-Keime gefunden.
„Das ist eine gute Nachricht für Verbraucher“, erklärte Staatssekretär Sebastian Pini. Nach wie vor sei allerdings nicht auszuschließen, dass auch andere Lebensmittel als Infektionsquelle infrage kommen. Als eine Ursache für die gehäuften EHEC-Infektionen in Deutschland waren Salatgurken aus Spanien identifiziert worden. (dpa)

Dieser Antikörper hatte 2010 bei drei EHEC-infizierten Kindern die HUS-Symptome drastisch gebessert, wie Ärzte und Wissenschaftler im Fachblatt „New England Journal of Medicine“ berichten.

Welle nicht gestoppt

Die Welle von EHEC-Infektionen in Deutschland ist jedoch noch nicht gestoppt. Bundesregierung, Länder und Behörden wollen am Nachmittag in einem Spitzentreffen beim Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin über die Lage beraten. Verbraucherministerin Ilse Aigner und Gesundheitsminister Daniel Bahr informierten sich dabei mit den Ländervertretern über den Stand der Untersuchungen zu den EHEC-Fällen und die HUS-Erkrankungen, teilte das Verbraucherministerium am Montag in Berlin mit. Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine schwere Komplikation bei EHEC-Kranken.

Immer mehr Menschen sterben wegen des aggressiven Erregers. Am Wochenende stieg die Zahl der Toten auf zehn – alle Opfer stammten aus Norddeutschland. Viele Patienten liegen in äußerst kritischem Zustand auf der Intensivstation. Offiziell gilt eine Warnung vor dem Verzehr roher Tomaten, Gurken und Salat in Norddeutschland.