Es handelt sich dabei um eine Granitplatte, die am 24. Mai 2013 vor den beiden Hochöfen von ArcelorMittal in Hayange deponiert worden war. Die Granitplatte war als Grabplatte für die nicht gehaltenen Versprechen von Staatspräsident François Hollande gedacht gewesen. Hollande hatte während seines Wahlkampfes in Florange vor Stahlwerkern versprochen, dass er alles tun werde, um die Hochöfen zu erhalten. Außerdem hatte er ein Gesetz zugesagt, dass die Schließung rentabler Werke verhindern, sie stattdessen zum Verkauf stellen sollte. Die Gewerkschaften in Florange sahen sich von Staatspräsident Hollande verraten, als die Hochöfen ausgeblasen wurden und das Gesetz erst danach verabschiedet worden war.
Die Gedenktafel, die auf ebay versteigert werden sollte. (Foto: AFP)
Die Aktion der Granitplatte war eine Kopie einer Aktion rund um das Elektrostahlwerk von Gandrange von vor fünf Jahren. Dort hatten die Gewerkschaften eine Platte zum Gedenken der nicht eingehaltenen Versprechen des früheren Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy aufgestellt. Sarkozy hatte zugesagt, dass er sich bemühen werde, das Stahlwerk nicht schließen zu lassen und hatte Ersatzarbeitsplätze versprochen. Die Gewerkschaften in Gandrange geben zu, dass alle Beschäftigten des Elektrostahlwerkes Ersatzarbeitsplätze erhalten hätten. Das Stahlwerk aber wurde geschlossen.
5.100 Euro
Die Platte von Florange war einige Zeit aus der Öffentlichkeit verschwunden, dann von Force Ouvrière auf eBay angeboten worden. Die Gewerkschaft hatte gehofft, dass man etwa 5 Euro für sie erhalten könnte. Als der Kurs bei 5.100 Euro stand, erhielt FO eine Mail von eBay, dass man die Versteigerung gestoppt habe, „weil sie nicht conform“ sei.
Als FO nachfragte, hieß es, dass die Herausnahme aus der Versteigerung eine Anordnung „aus den oberen Etagen“ sei. eBay soll FO ebenfalls mitgeteilt haben, dass es sich bei der Aktion um einen Irrtum gehandelt habe. Force Ouvrière wollte die Hälfte der Einnahme der französischen Armenspeisung übergeben. Nachdem eBay die Versteigerung gestoppt hatte, nahm Force Ouvrière die Grabplatte ganz heraus und stellte sie nicht mehr zur Verfügung. Man werde über eine geeignete Verwendung nachdenken, hieß es.
Die Versteigerung hatte ursprünglich bis Freitag 10 Uhr laufen sollen. Nach Angaben der Gewerkschaft sollen 1.200 Personen bei der abgebrochenen Versteigerung mitgewirkt haben. 20.000 Neugierige sollen die Versteigerung angeklickt haben.
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