Duce-Enkelin in die EVP-Fraktion?

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Die rechtsgerichtete Fidesz aus Ungarn soll ebenso wie die Partei Silvio Berlusconis zur neuen EVP-Fraktion im Europaparlament gehören. Auch die Enkelin des italienischen Diktators Benito Mussolini könnte mit von der Partie sein.

Bleiben sie weiterhin in der EVP-Fraktion oder scheren sie aus und schmälern damit die Stärke der christdemokratischen Fraktion? Die Frage ist jetzt angeblich beantwortet, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag berichtet. Sowohl die rechtsgerichtete Fidesz aus Ungarn als auch Forza Italia von Medienmogul Silvio Berlusconi sollen der EVP erhalten bleiben.

Für die von Berlusconi gegründete Forza Italia könnte einer Reuters am Dienstag vorliegenden Liste zufolge auch die Enkelin des Diktators Benito Mussolini, Alessandra Mussolini, als Teil der EVP-Fraktion im Straßburger Plenum Platz nehmen. Einem EVP-Sprecher zufolge ist aber noch nicht klar, ob Mussolini, die dem italienischen Senat angehört, ins EU-Parlament wechselt, so die Nachrichtenagentur.

Insgesamt rechnet die Fraktion der Europäischen Volkspartei, zu der auch die Luxemburger CSV gehört, 222 Abgeordneten in ihren Reihen. Die Größe der Fraktionen kann sich vor und nach der konstituierenden Sitzung des EU-Parlaments am 01. Juli noch ändern.

Stärkste Kraft

Die Konservativen, die Luxemburgs Ex-Regierungschef Jean-Claude Juncker zum EU-Kommissionspräsidenten machen wollen, sind aller Vorrausicht nach aber mit Abstand stärkste Kraft im neu gewählten EU-Parlament. Die Sozialisten und Sozialdemokraten mit ihrem Spitzenkandidaten Martin Schulz kommen nach derzeitigem Stand auf 189 Abgeordnete. Sie wollen in zwei Wochen ihre Fraktionsführung wählen. Schulz will dabei für das Amt des Fraktionsvorsitzenden kandidieren.

Die EVP war wegen der Teilnahme von Forza Italia und der Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orban an der EVP-Fraktion zuletzt laut kritisiert worden. Berlusconi ist in Italien wegen Steuerbetrugs zu Sozialdienst verurteilt worden. Orban wiederum gilt als Gegner von Juncker als EU-Kommissionspräsident. Seine Regierung war von der EU kritisiert worden, die Pressefreiheit zu beschneiden und die Unabhängigkeit der Zentralbank auszuhebeln.