Dschihadisten kapern Twitter-Konto

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Eine Hackergruppe, die sich auf die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) beruft, hat ein Twitter-Konto des US-Militärs gekapert und dort interne Dokumente veröffentlicht.

Das US-Militär ist am Montag offenbar Opfer eines Hacker-Angriffs einer pro-islamistischen Gruppe geworden. Betroffen von der Cyberattacke auf den Onlinedienst am Montag war das US-Militärkommando Centcom, das den Einsatz gegen den IS im Irak und in Syrien steuert. „Der IS ist schon hier, wir sind in Euren Computern, in jedem Militärstützpunkt“, schrieben die mutmaßlichen Dschihadisten auf dem Twitter-Konto des Centcom.

Die Hacker bezeichneten sich als „Cyber-Kalifat“ und stellten vertrauliche Dokumente der US-Armee online, darunter eine Liste mit den Privatadressen von Offizieren. Das US-Militärkommando sperrte daraufhin seinen Twitter-Auftritt.

Auch Youtube wurde „geentert“

Außerdem kaperte das „Cyber-Kalifat“ das Konto von Centcom beim Online-Videodienst Youtube und lud dort ein Propaganda-Video des IS hoch. Die IS-Miliz eroberte im Zuge des Bürgerkrieges in Syrien weite Regionen des Landes und fiel auch in den benachbarten Irak ein. Die Dschihadisten errichteten in den von ihnen kontrollierten Gebieten einen islamischen Gottesstaat, das sogenannte Kalifat. Sie wollen eine kompromisslose Auslegung der religiösen Gesetze der Scharia durchsetzen und begehen Gräueltaten an der Zivilbevölkerung.

Die USA hatten am 8. August mit Luftangriffen im Irak begonnen, am 23. September wurde der Einsatz auf Syrien ausgeweitet. An der „Operation Inherent Resolve“ getauften Mission beteiligen sich in Syrien Kampfflugzeuge aus Bahrain, Jordanien, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. In Irak unterstützen Australien, Belgien, Großbritannien, Kanada, Dänemark, Frankreich und die Niederlande die Luftangriffe. Den Einsatz von US-Bodenkampftruppen schloss US-Präsident Barack Obama aus.