„Drogentests in Schulen durchaus legal“

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LUXEMBURG – Drogen in den Schulen - das Thema hat am Dienstag die Abgeordneten beschäftigt. Es besteht Handlungsbedarf, sagen sie.

Rezente Drogenrazzien in der Agrarschule, im Lycée technique du Centre und in der Privatschule Sainte-Anne in Ettelbrück ließen aufhorchen. Am Dienstag stand die Frage Drogenkonsum in den Schulen auf der Tagesordnung der Parlamentarier. Nach Drogenfunden in den Schulen waren mehrere Schüler vom Unterricht ausgeschlossen worden.

Einer Studie vom Centre de prévention des toxicomanies aus dem Jahr 2001 zufolge hatten 43 Prozent der Schüler in den 12e-Klassen Cannabis konsumiert. Jeder siebte Jugendliche sei sogar ein regelmäßiger Cannabis-Raucher, so die Studie. Diese Zahl wurde 2002 vom Unterrichtsministerium bestätigt: Mehr als ein Viertel der Schüler zwischen 13 und 19 Jahren hätte zugegeben, schon einmal Cannabis konsumiert zu haben. Bei den 19-Jährigen rauche fast die Hälfte Gras. Diese Statistiken werden von einer europäischen Studie aus dem Jahre 2005 bestätigt. 18 Prozent der 15-Jährigen in Europa gaben dort zu, schon einmal Cannabis konsumiert zu haben. In Luxemburg waren es 21 Prozent der Mädchen und 25 Prozent der Jungen.

Vorbeugen ist besser

Eine exklusiv repressive Politik sei nutzlos, darin stimmten die Redner im Parlament am Dienstag überein. Die Oppositionsparteien zeigten sich schockiert, dass in den drei Lyzeen die Polizei mit Drogenhunden anrückte und die Schüler zwang, sich Drogentests zu unterziehen. Die Stigmatisierung der Drogen-Konsumenten sei kontraproduktiv. Der Drogenmissbrauch sei als Krankheit zu betrachten. Um der Drogenproblematik in den Schulen Herr zu werden, müssten Lehrer, Eltern, Schüler und Behörden zusammenarbeiten.

Alle Parteisprecher betonten, dass die Drogenpolitik ein Teil der globalen Suchtpolitik sein müsse. Dennoch bargen die Vorschläge wenig Neues. Weitere Informations- und Sensibilisierungskampagnen seien notwendig. Auch müsse die Drogenproblematik in der Lehrerausbildung eine größere Rolle spielen, hieß es

Unterrichtsministerin Mady Delvaux verteidigte das Vorgehen der Schulleitungen, die bei Verdachtsfällen durchaus das Recht haben, die Polizei zu rufen. Die Razzien und Tests seien keinesfalls illegal gewesen, wie verschiedene Oppositionspolitiker behauptet hätten. Gleichzeitig warnte sie vor einem Generalverdacht gegenüber den Schülern bloß weil es in einer Schule schwarze Schafe gebe.