Dirigent Nikolaus Harnoncourt gestorben

Dirigent Nikolaus Harnoncourt gestorben
(AFP/Barbara Gindl)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der österreichische Dirigent Nikolaus Harnoncourt ist am Samstag im Alter von 86 Jahren gestorben.

Der österreichische Stardirigent Nikolaus Harnoncourt ist tot. Der Cellist, Dirigent und Spezialist für alte Musik starb am Samstag im Alter von 86 Jahren, wie seine Familie am Sonntag mitteilte. Harnoncourt sei nach einer schweren Erkrankung „friedlich im Kreis seiner Familie entschlafen“, zitierte die Nachrichtenagentur APA aus einer Erklärung der Familie. Harnoncourt hatte sich erst im Dezember aus gesundheitlichen Gründen vom Dirigentenpult zurückgezogen. Der Intendant des Wiener Musikvereins, Thomas Angyan, zeigte sich tief erschüttert über Harnoncourts Tod. „Eine Ära ist zu Ende gegangen“, sagte Angyan der APA. „Ich hätte nie erwartet, dass zwischen seinem Rückzug aus dem Konzertleben und seinem Ableben so eine kurze Zeitspanne liegen würde.“

Der 1929 in Berlin geborene und in Graz aufgewachsene Harnoncourt hatte von 1952 bis 1969 als Cellist bei den Wiener Symphonikern gespielt. 1953 gründete er mit Orchesterkollegen das Ensemble Concentus Musicus Wien, das alte Musik auf historischen Instrumenten spielte. Bahnbrechend waren seine Einspielungen von Monteverdi-Opern und Kantaten von Johann Sebastian Bach. Später wandte sich der Spezialist für Renaissance- und Barockmusik auch der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts zu. 2001 und 2003 dirigierte er das zum Weltereignis gewordene Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.