„Diese Praxis ist asozial“

„Diese Praxis ist asozial“
(AFP/John Thys)

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Abgeordnete des Europaparlaments sind empört über die Panama-Papiere mit Informationen über Briefkastenfirmen. Deswegen soll jetzt ein Untersuchungsausschuss klären, was wie gelaufen ist.

Mit einem Untersuchungsausschuss will das Europäische Parlament dem in den „Panama Papers“ offengelegten Transfer von Geld in Briefkastenfirmen und möglichen Steuervergehen nachspüren.

Sozialdemokraten, Liberale, Grüne und Linke teilten am Dienstag in Straßburg mit, sie wollten den Ausschuss einsetzen. Sie verfügen im 751 Abgeordnete zählenden Parlament mit mehr als 300 Abgeordneten über das dafür nötige Ein-Viertel-Quorum.

Forderungen

Der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten, Gianni Pittella (Italien), forderte ein „schwarze Liste“ von Steuerparadiesen und „harte Sanktionen gegen Banken, die dabei helfen, Geld in Steuerparadiese zu schaffen“.

Er unterstützte auch den Vorschlag der EU-Kommission, Länderberichte, in denen Großkonzerne über ihre Steuerzahlungen Auskunft geben sollen, zu veröffentlichen. Der Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Philippe Lamberts (Belgien), sagte, im Parlament solle am Donnerstag über das Mandat beraten werden. Der Liberalen-Vorsitzende Guy Verhofstadt (Belgien), sagte: „Das sollte ein möglichst breites Mandat sein.“

Luxemburg

Möglich ist eine Zusammenlegung mit einem bereits bestehenden Untersuchungsausschuss über die langjährige Steuerpraxis in Luxemburg. Die Christdemokraten der Europäischen Volkspartei (EVP) wollen nach Angaben ihres Fraktionsvorsitzenden Manfred Weber am Mittwoch entscheiden, ob auch sie den Untersuchungsausschuss befürworten.

„Diese Vorträge sind unerträglich“, sagte er zu den Panama-Papieren. „Diese Praxis ist asozial.“ Die EVP werde „mit aller Härte überlegen“, wie das Parlament vorgehen könne.

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