Die Zukunft der Medizin zu Gast in Luxemburg

Die Zukunft der Medizin zu Gast in Luxemburg
(Fabrizio Pizzolante)

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Mediziner und Forscher aus der ganzen Welt halten sich derzeit in Luxemburg auf, um sich Vorträge anzuhören und sich gegenseitig bei ihrer Forschung und ihren Projekten zu unterstützen.

Drei Tage lang versammeln sich Mediziner und andere Menschen aus dem Gesundheitsbereich in den Messehallen auf dem Kirchberg. Sie behandeln in Vorträgen z.B., wie Smartphones und tragbare Messgeräte dazu genutzt werden können, Patienten aus der Ferne zu überwachen und zu behandeln, und lernen neue Unternehmen kennen, die auf ihrem Gebiet aktiv sind.
Zur Eröffnung war auch der Minister für Sozialversicherung, Romain Schneider, gekommen. Er verwies auf die Anstrengungen, die Luxemburg im eHealth-Bereich unternimmt. Besonders erwähnte er die Agentur eSante. Diese staatliche Agentur wurde ins Leben gerufen, um den elektronischen Austausch von Patientendaten zwischen Dienstleistern im Medizinbereich zu fördern – Stichwort „elektronische Patientenakte“.

Andy Fischer, der Präsident der Gastgeberorganisation „International Society for Telemedecine & eHealth“, betonte die wichtige Rolle, die eHealth in Zukunft für die Menschheit spielen kann. Viel zu viele Menschen würden heute immer noch an Diabetes und Malaria sterben. Besonders in Entwicklungsländern würden zu viele Mütter eine Geburt nicht überleben. „Anfang 2014 hat die Anzahl der Handys, die Zahl der Menschen überschritten. 80 Prozent der Weltbevölkerung Leben in Gebieten mit Netzabdeckung. 98 Prozent aller Ärzte weltweit besitzen ein Handy und könnten so mit ihren Patienten in Verbindung treten. 55 Prozent der Ärzte glauben, dass eHealth ein wichtiges Instrument ist, um die Qualität und Produktivität der Behandlung zu fördern,“ so Fischer. „Andererseits kennen zehn Prozent der Ärzte nicht das Wort eHealth. Sie haben diesen Terminus noch nie gehört“.

eHealth

Fischer ging auch wie Minister Schneider auf die elektronische Patientenakte ein. „55 Prozent der Patienten in Europa wollen eine elektronische Patientenakte,“ sagte er. „Nur vier Prozent all dieser Patienten haben Angst, dass es zu Problemen mit der Datensicherheit kommen könnte.“ Trotzdem sei es schwer, die Menschen von eHealth zu überzeugen und zu implementieren. eHealth sei nun mal kein Produkt, das man kaufen kann, sagte Fischer. Vielmehr handele es sich um eine Kultur, und als solche sei sie schwer zu verbreiten. Besonders in der Welt der Medizin sei es schwierig, eine neue Kultur herbeizuführen.