Die vielen Gesichter des Paris-Angreifers

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(dpa)

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Der getötete Attentäter von Paris war auch in Luxemburg. Deutsche Ermittler haben seine kriminelle Karriere im Detail am Freitag veröffentlicht.

Der vor gut zwei Wochen bei einem Angriff auf eine Polizeiwache in Paris erschossene Attentäter hat nach Angaben des Landeskriminalamtes in Nordrhein-Westfalen als Einzeltäter gehandelt. „Wir schließen mit heutigem Stand aus, dass es ein islamistisches Netzwerk gegeben hat“, sagte LKA-Direktor Uwe Jacob in Düsseldorf.

Er sei inzwischen mit großer Wahrscheinlichkeit identifiziert worden. Es handle sich um einen 24-jährigen Tunesier. Der Attentäter,der am Jahrestag des Anschlags auf die Satirzeitung „Charlie Hebdo“ eine Polizeistation in Paris angegriffen hatte, beantragte dem LKA zufolge in den vergangenen Jahren in sieben verschiedenen Ländern Asyl. Nach seiner Einreise in die EU über Rumänien 2011 habe er außerdem in Österreich, Italien, Luxemburg (Link) , der Schweiz, Deutschland und Schweden Asylanträge gestellt.

Oktober 2013 in Luxemburg

Für die Zeit seines Aufenthaltes in der EU und insbesondere seit seiner Einreise nach Luxemburg im Jahr 2013 habe er dabei insgesamt zwanzig zum Teil ähnliche Identitäten benutzt. Der in Luxemburg als Mohammed Salah bekannte Mann sei tatsächlich als Tarek Belgacem geboren worden. Die Identifizierung sei mit einem Fingerabdruck des Getöteten gelungen, Gewissheit solle eine noch ausstehende DNA-Analyse durch die Behörden in Frankreich bringen.

Im Oktober 2013 war er für mehrere Wochen in Luxemburg und hatte unter falscher Identität einen Asylantrag (Link) gestellt. Übernachtet hatte er damals im Foyer Don Bosco. In der Zeit verübte er auch eine Straftat, teilte die Staatsanwaltschaft Luxemburg mit (Link) . Es ging um einen Raub.

„Allahu Akbar“

Am Freitag durchsuchten erneut Ermittler die von dem Mann in Recklinghausen in Nordhrein-Wesphalen genutzten Wohnräume. Dabei seien die Personalien aller in der Unterkunft befindlichen Bewohner festgestellt worden. Hinweise auf ein Netzwerk hätten sich aber nicht ergeben. Der Angreifer hatte mit einem Metzgerbeil bewaffnet und „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) rufend Polizisten vor einem Kommissariat in Paris attackiert. Polizisten erschossen den Mann, der auch eine Sprengstoffgürtel-Attrappe trug.