Die Top 10, um den Wahlfrust zu überstehen

Die Top 10, um den Wahlfrust zu überstehen
(AFP)

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Nach jeder Wahl gibt es Gewinner, aber auch verbitterte Verlierer. Hier unsere Top 10, um den Trumpschen Wahlfrust würdevoll zu überstehen.

Die US-Wahlen haben viele von uns bis in die Früh beschäftigt. Das Frustlevel dürfte bei so manch einem massiv gestiegen sein. Hier einige Tipps, wie man den Trump-Hangover übersteht:

Einfach mal schreien oder lachen

Ja, einfach mal Schreien ist erlaubt. Am besten aber nicht in aller Öffentlichkeit und idealerweise niemandem ins Ohr. Wer sich monatelang für einen Kandidaten eingesetzt hat und einfach die Nase voll hat, sollte sich ein Kissen schnappen und reinkrächzen oder einfach mal im Auto bei lauter Musik die Sau rauslassen.

Nicht so der Schreityp? Die Motivationstrainerin Vera F. Birkenbihl meint hierzu: „Machen Sie den hier“ und grinst breit. Wer sich zum Lachen zwingt, aktiviert Endorphine, die eine euphorisierende Wirkung im Körper auslösen.

Finger weg von Facebook

Im Ernst: Wer sich nach Wahlen freiwillig in den sozialen Medien aufhält, kann am Ende nur noch ein einziges Nervenbündel sein. Facebook und Twitter sind massive Wutbeschleuniger. Trotz der meist guten Diskussionen werden Wahlniederlagen besonders aggressiv und giftig im Netz multipliziert. Was sonst dem nahen Umfeld an den Kopf geschmissen wurde, erhält nun ein großes Gratispublikum. Also: Vorsicht, Shitstorm-Alarm!

Smalltalk-Strategie vorbereiten

O.k., wir können alle ab und zu nicht aus unserer Haut. Jeder hat diese nervigen Leute in seinem Umfeld, die einen bei Diskussionen in den Wahnsinn treiben. Da hilft auch kein „verlieren können“. Ein guter alter Faustkampf ist jedoch auch nicht zeitgemäß.

Was also tun? Anstatt sich zu isolieren oder mit diesen Menschen unnötig aggressive Diskussionen zu führen, sollte man sich auf die Antworten dieser Herrschaften einstellen – oder den Wahlstreit im Keim ersticken. Das Resultat ist gegessen. Wieso also seine Zeit damit verschwenden, statt nach vorne zu blicken.

Politisch aktiv werden

Seien wir mal ehrlich: Immer nur jammern, aber nicht mitgestalten, hat noch nie geholfen. Wenn der Wunschkandidat oder die Partei es nicht schafft, hilft nur noch eins: die eigene „Comfort Zone“ verlassen und politisch aktiv werden. Damit geht das Gefühl der Hilflosigkeit schnell verloren. Die Frustgefühle werden in positive Energie umgewandelt und Ihr Nörgeln geht niemandem mehr auf die Nerven.

„E gudden Humpen“

Es geht nichts über einen Drink. Ob „e gudden Humpen“, ein Gläschen Wein oder, wenn die Wahlniederlage besonders bitter ist, ein Schnäpschen: ab und zu hilft nur „e Patt“. Aus Wahlverlierern sollen natürlich nicht die Alkoholiker der Zukunft werden. Auch der „rosene Soff“ verwandelt diese Strategie in ein zweischneidiges Schwert. Wer sich jedoch im Griff hat, macht mit einem Gläschen unter Freunden nichts falsch.

Verlieren lernen

Die Demokratie ist kein Fußballspiel: Politische Prozesse leben von Kompromissen. Wer sich bei der Wahl als Verlierer fühlt, sollte sich diese Binsenweisheit vor Augen führen. Das Verlieren ist ein zentraler Bestandteil des demokratischen Prozesses.

Man muss ein Ergebnis nicht mögen, doch gerade der amerikanische Wahlkampf hat gezeigt, dass Respekt vor seinem Gegenüber zunehmend ein verlorener Goldstandard ist, ohne den Demokratien aber nicht überlebensfähig sind. Ein wenig Größe zeigen, ist ein kleiner, aber feiner Akt zivilen Anstands.

Eine Runde joggen gehen

Sport ist bekanntlich Mord: Eine Runde joggen killt den politischen Hangover schnell. Wenn es so richtig übel in der Magengrube brodelt und der Wahlfrust um sich greift, ist der Griff zu den Laufschuhen eine gesunde Methode mit angenehmen Nebeneffekten. Vom Frustfressen raten wir an dieser Stelle ab. Die Wahlschlappe wird zwar dadurch erträglicher, jedes zusätzliche Kilo macht den Frust jedoch nur schlimmer und die Wut auf die Gegner nur größer.

An die Kleinen denken

Wer sich trotz allem nicht zusammenreißen kann, sollte an seine Vorbildfunktion denken. Wer Kinder oder junge Menschen in seinem Umfeld hat, muss gerade wegen ihnen zeigen, was Größe bedeutet. Es gibt nichts Übleres als Eltern oder Geschwister, die aus jungen, offenen Menschen kleinkarierte, politische Glaubenskrieger machen. Wie sollen sie die politische Zukunft verbessern, wenn ihr Umfeld sie zu Intoleranz erzieht?

Wenn alle Stricke reißen …

Sie sind immer noch nicht überzeugt. Na gut. Wenn es politisch gar nicht mehr geht und Sie all Ihren Gegnern am liebsten im Minutentakt eins reinwürgen würden, bleibt nur noch die Notbremse: Auswandern. Nach dem Brexit könnte jetzt der Amerixit in Mode kommen.

In unseren Gefilden gibt es viele schöne Plätze, um sich auszubreiten. Wir würden Ihnen jedoch von politischem Asyl abraten. Damit tut sich etwa Europa gerade ziemlich schwer. Und ja, auch das mit dem Geld können Sie vergessen. Wirtschaftsflüchtlinge sind zurzeit nicht besonders gefragt.

Toleranz und Meditieren

Studien zeigen es eindeutig: Politik stresst uns. Wer nicht komplett apathisch oder politikverdrossen dahinwelkt, nimmt sich Wahlen zu Herzen. Dies kann dazu führen, emotional am Anschlag zu sein. Der politische Dauerausnahmezustand kann aber nach den Wahlen durch eine bewusste Entschleunigung beendet werden: Versuchen Sie es doch mal mit Meditieren. Wer in sich kehrt, hat weniger Probleme damit, anderen gegenüber toleranter zu sein. Weniger kompliziert formuliert: einfach mal den Mund halten und sich beruhigen.