/ Die tödliche Sekunde am Steuer
Es sind Sommerferien und Kollektivurlaub. Ganz Europa ist auf Achse. Die ersten Urlauber haben bereits die Heimreise angetreten. Andere haben den Urlaub noch vor sich. Meist werden mehrere hundert Kilometer an einem Tag zurückgelegt.
Passend zur Hauptreisezeit hat die französische Autobahngesellschaft AFSA am 1. August ihre Jahresbilanz vorgelegt. Daraus geht hervor, dass knapp ein Drittel (29 Prozent) aller tödlichen Unfälle in Frankreich auf Schläfrigkeit zurückzuführen sind. Auf Autobahnen sei der Sekundenschlaf am Lenkrad Todesursache Nummer eins. Dennoch bleiben Autobahnen mit nur 4 Prozent aller tödlichen Unfälle (Frankreich) die sicherste Verkehrsroute.
In Luxemburg
Wie viele tödliche Unfälle in Luxemburg auf Schläfrigkeit zurückzuführen sind, kann nur geschätzt werden. Genaue Zahlen liegen der Statistikbehörde Statec nicht vor. Insgesamt starben 2014 auf Luxemburgs Straßen 31 Menschen (24 Prozent weniger als 2013). Nur 10 Prozent aller tödlichen Unfälle 2014 ereigneten sich auf der Autobahn. Bei 48 Prozent war überhöhte Geschwindigkeit im Spiel, bei 19 Prozent Alkohol, bei 3 Prozent Drogen und bei 9 Prozent wurde eine Vorfahrt missachtet.
Laut AFSA tritt der Sekundenschlaf am Lenkrad meist in den frühen Morgenstunden zwischen 5.00 und 8.00 Uhr sowie am Nachmittag zwischen 14.00 und 17.00 Uhr ein. Innerhalb dieser Uhrzeiten treten 49 Prozent aller tödlichen Unfälle im Zusammenhang mit Schläfrigkeit auf. 52 Prozent dieser Unfälle werden von Fahrern unter 35 Jahren verübt.
Irrglaube
Sekundenschlaf ist ein plötzliches, unbemerktes Einnicken. Ab einem bestimmten Punkt der Übermüdung kann man da nichts mehr gegen machen, warnen Schlafmediziner. Deshalb sei es ein Irrglaube, sich mit Kaffee, lauter Musik oder frischer Luft wach halten zu können. Das einzige Mittel gegen Schläfrigkeit ist Schlaf.
Oft ist es nicht nur der Schlafmangel einer Nacht, der Stress, die Schichtarbeit oder Termindruck, der zu Müdigkeit am Steuer führt. Zehn Prozent der Bevölkerung sind nach Angaben von Wissenschaftlern von Ein- und Durchschlafstörungen betroffen – unabhängig vom Lebensalter. Dazu kommen rund 90 weitere Krankheitsbilder im Zusammenhang mit Schlaf. Zu den bekanntesten zählt die Apnoe, bei der nachts der Atem bei lautem Schnarchen kurz aussetzt. Folgen dieses Sauerstoffmangels sind Erschöpfung und Müdigkeitsattacken am Tag.
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