Die Tankstelle kommt

Die Tankstelle kommt
(Tageblatt-Archiv)

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Auf der Saarautobahn gibt es keine Tankstelle. Deshalb fahren viele Lkws zum Tanken in die Gemeinden Schengen und Frisingen – zum Leidwesen der Anwohner. Das soll sich in absehbarer Zeit ändern.

An einem normalen Arbeitstag passieren laut „Ponts et chaussées“ allein 266 Lkws Frisingen. Sieben Tankstellen gibt es nach Angaben in der Ortschaft.

Gefährliche Wendemanöver

Um zu ihnen zu gelangen, machen manche der Schwerlaster gefährliche Wendemanöver auf der Kreuzung inmitten des Dorfes, wie CSV-Bürgermeisterin Malou Aulner auf Anfrage des Tageblatt bestätigt. „Der Lkw-Verkehr ist sicherlich eine Belastung für die Ortschaft und eine Gefahrenquelle für die Einwohner“, sagt sie. Eine Tankstelle entlang der Saarautobahn begrüßt sie daher. Eine erste Machbarkeitsstudie wurde im Juni 2013 fertiggestellt. Sie soll als Basis dienen, um weitere Unterredungen mit der betreffenden Gemeinde zu führen.
Die Ergebnisse liegen in Frisingen nicht vor – genauso wie in Schengen.

Das Gemeindegebiet der Weinanbaugemeinde kommt wohl für die Tankstelle in Frage. Allerdings ist mit dem Schengener Bürgermeister Ben Homan ein Treffen im Transportministerium geplant, wie Homan auf Anfrage mitteilte.

Auch Schengen leidet unter täglich 339 Lkws, die die „Ponts et chaussées“ an jedem Arbeitstag dort zählt.

Der Bürgermeister ist sich dessen durchaus bewusst. „Ich frage mich immer, was sie hier machen“, sagt Homan, „theoretisch dürfen sie ja nicht von der Autobahn abfahren.“
Da das Projekt schon länger ansteht, wurde schon über ein paar mögliche Standorte geredet. Zuletzt wurde ein Gelände oben auf dem Plateau (hinter dem Tunnel Markusberg, Anm. der Red.) angedacht. Schengen hat derzeit neun Tankstellen.

Den Gemeinden würde es derzeit nur Vorteile bringen.

Steuereinnahmeverlust ist nicht zu befürchten. Die Erlöse gehen direkt an die betreibenden Petrolfirmen. Diese haben ihren Sitz im Ausland.

Planungen werden zwei Jahre dauern
„Außer Arbeit haben wir nichts davon“, bringt Ben Homan es auf den Punkt, „die Gelder fließen sonst wohin.“

Sollte die Tankstelle, die übrigens nur in Fahrtrichtung Luxemburg angedacht ist, gebaut werden, braucht es laut Transportministerium eine Umsetzungsplanung von mindestens zwei Jahren.

Bis dahin bleibt die ehedem oft überlastete Tankstelle in Berchem die nächste.