/ "Die Präsenz auf Facebook ist wichtig"
Im Artikel von „Die Welt“ wird beschrieben, wie Forderungen nach einer breiten Anerkennung der luxemburgischen Sprache in die Welt getragen werden. Nicht nur, dass Luxemburgisch in den Rang einer offiziellen EU-Sprache erhoben werden soll, nein, sie soll des Weiteren in die Liste der Facebook-Sprachen aufgenommen werden. Die deutsche Zeitung spricht in diesem Zusammenhang vom „Revolutionsmonat“ Februar und macht Vergleiche mit Mai 1968 in Paris oder Oktober 1917 in Sankt Petersburg.
Luxemburg ist seit 1984 offiziell dreisprachig. Die nationale Sprache ist Luxemburgisch. Dazu kommen aber die zwei administrativen Sprachen Deutsch und Französisch. Die Gesetzestexte seien in Französisch verfasst, während Deutsch die Sprache der „unteren Regionalverwaltung“ (d.h. der Gemeinden) sowie der unteren und mittleren Ausbildungsstufen sei. „Die Welt“ beruft sich in seiner Analyse auf Harald Haarmanns „Kleines Lexikon der Sprachen“. Dort steht auch zu lesen, dass ungefähr 320.000 Personen „Lëtzebuergesch“ sprechen können, darunter 12.000 Belgier und 21.000 US-Amerikaner.
Luxemburgisch ist eine selbstständige Sprache
Luxemburgisch gehöre zum „Moselfränkischen Kontinuum“, so die Zeitung weiter. Die Sprache unterscheide sich nicht allzu sehr von den Dialekten in der Region. Immerhin rechtfertigt sich laut Haarmann-Lexikon Luxemburgisch als selbstständige Sprache, unter anderem durch die kulturelle Entwicklung Luxemburgs, den Gebrauch als Schriftsprache, der Status der Sprache und die starke Identifizierung der Luxemburger mit ihrer Sprache.
„Die Welt“ liefert dann auch weitere Beispiele, welche die Forderung des jungen Luxemburgers Fränz Friederes nach einer Anerkennung als Facebook-Sprache unterstützen sollen. Neben Walisisch (750.000 Sprecher) seien auch Baskisch (690.000 bis 800.000 Sprecher), die „tote“ Sprache Latein oder die nur selten benutzte Weltsprache Esperanto in die Facebook-Liste aufgenommen worden.
E-Books in Keltisch
Der „Welt“ zufolge sei die Facebook- und Internetpräsenz wichtiger für das Überleben der Sprache, als die Anerkennung innerhalb der EU. So seien zum Beispiel bei Amazon E-books in Kornisch, einer keltischen Reliktsprache, veröffentlicht worden. Bald werden auch Bücher in einer Sioux-Sprache publiziert werden. Eine junge Indianerin hat nämlich ein Alphabet für die bisher nur gesprochene Sprache erfunden. Für andere Sprachen, wie Sardisch oder Plaudetisch (eine Variante des Niederdeutschen) gebe es schon lange Internetseiten.
Eine Facebook-Präsenz sei also ein wichtiger Aspekt des Überlebens einer Sprache. Durch die Vernetzung werde sie gepflegt, vereinheitlicht – und die Schriftsprache werde auch gefördert, schlussfolgert der Autor des Artikels.
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