„Die Mission nicht aufgeben“

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Die jüngsten Schreckensnachrichten aus Afghanistan überschatten den Besuch des britischen Premiers Cameron bei US-Präsident Obama. Doch auch das iranische Atomprogramm und die Lage in Syrien bereiten Sorgen.

Auch nach dem Amoklauf eines US-Soldaten in Afghanistan halten die USA und Großbritannien an ihren Abzugsplänen fest. Das teilten US-Präsident Barack Obama und der britische Regierungschef David Cameron nach ihrem Treffen am Mittwoch in Washington mit. „Wir werden die Mission erfüllen und wir werden das in einer verantwortungsvollen Weise tun“, sagte Obama im Weißen Haus.

Bei dem Massaker am Wochenende in Südafghanistan waren nach afghanischen Angaben 16 Menschen, darunter 9 Kinder, getötet worden. Danach hatte es Berichte gegeben, dass die USA beim Abzug ihrer Truppen das Tempo erhöhen wollten. Das Weiße Haus dementierte die Meldungen.

Präsident Obama sagte, er sehe derzeit keinen Anlass für eine Änderung oder Ergänzung des Vorhabens, den Nato-Kampfeinsatz bis 2014 zu beenden und die Verantwortung an die afghanischen Sicherheitskräfte zu übergeben. Auch Cameron verdeutlichte, „die Mission nicht aufzugeben“.

Diplomatische Lösung

Die beiden Politiker zeigten sich einig in dem Ziel, den Iran am Bau einer Atombombe zu hindern. „Wir glauben, es gibt immer noch Zeit und Raum, um eine diplomatische Lösung zu erreichen“, betonte Obama. Aber das Zeitfenster dafür werde immer kleiner.

Zu den wichtigen Themen zählte auch die Lage in Syrien. Obama und Cameron machten klar, anders als vor einem Jahr in Libyen relativ wenig Möglichkeiten zu haben, sich in den Konflikt einzuschalten. „Es ist eine extrem komplizierte Situation“, sagte Obama. Es gebe kein klares internationales Mandat für eine Intervention und keinen Plan, der innerhalb geringer Zeit ein gutes Ergebnis bringe. Derzeit stehe vor allem humanitäre Hilfe für die Opfer des Regimes von Syriens Präsident Baschar al-Assad im Mittelpunkt.

Für den Abend hatte Obama seinen Gast zu einem Staatsbankett im Weißen Haus eingeladen. Am Dienstag hatten beide gemeinsam ein Basketballspiel in Ohio besucht.