„Die Leute kaufen nicht mehr so drauf los“

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Von „ging so“ bis zu „hätte schlimmer sein können“: Luxemburgs Geschäftsleute ächzen unter einem schleppenden Verkauf vor den Jahresendfeiertagen. Das dürfte mehrere Gründe haben.

„Die Frequenz der Besucher in unserem Laden war hoch, doch der Umsatz lässt zu wünschen übrig“, so die Inhaberin eines Dekorationsladens im Norden des Landes. „Die Leute kaufen nicht mehr so drauf los. Sie sind wählerischer geworden und kaufen gezielter ein.“

Auf die Frage, ob denn ihrer Meinung nach weniger Geschenke als sonst zu dieser Jahreszeit gekauft wurden, kam ein deutliches „Ja“. Ob dies nun damit zu tun hat, dass die Geldbörse nicht mehr so locker sitzt oder ob die Leute heute mehr übers Internet kaufen? Schwer zu sagen. „Bei mir im Geschäft war der Ansturm auf Geschenke jedenfalls empfindlich niedriger als noch im Dezember letzten Jahres.“

Sonntagsverkauf: ja oder nein?

„Der Kunde gibt weniger Geld aus“, so der Besitzer eines Feinschmeckerladens in der Hauptstadt. „Obschon viele im Kreis der Familie zu Hause am Tisch sitzen und nicht mehr ins Restaurant gehen, ging der Umsatz bei uns in den letzten zwei Wochen gegenüber der gleichen Zeit des vergangenen Jahres erheblich zurück.“

Was die Sonntagsverkäufe anbelangt, gehen die Reaktionen weit auseinander. In einem großen Einkaufszentrum am Rand der Hauptstadt meinte der Geschäftsführer uns gegenüber, er sei zufrieden, ohne aber jetzt Freudensprünge zu machen. Auf diese Sonntagsverkäufe könne man keinesfalls verzichten. „Wir haben Stammkunden, die jedes Jahr zu den Sonntagsverkäufen kommen. Sie nutzen die Gelegenheit zum Einkauf von Weihnachtsgeschenken. Erst Ende des Monats können wir genau sagen, ob es sich unter dem Strich für uns gelohnt hat.“

Viele fragen sich, was das Ganze soll

Anderer Meinung war da eine Verkäuferin aus dem gleichen Einkaufszentrum. „An den verkaufsoffenen Sonntagen war im Bekleidungsbereich kaum was los, jedenfalls viel weniger als in den Vorjahren. Viele meiner Kolleginnen drehten Däumchen und fragten sich, was das Ganze soll.“

In den drei großen Fußgängerzonen unseres Landes war die Stimmung ähnlich, auch wenn es hier und da Geschäftsleute gab, die – ob ehrlich gemeint oder nicht – von einem hervorragenden Vorweihnachtsverkauf sprachen. „Schmuck geht immer, vor allem der Fantasie-Schmuck.“

Hoffen auf die „Solden“

Abgesehen von diesen wenigen positiven Meldungen hörte man aber öfter das Wort „katastrophal“. Das Wetter habe wohl auch dazu beigetragen, dass die richtige Stimmung für diese Vorweihnachtszeit nicht aufkam. „Die Passanten kamen nicht so richtig in Kauflaune“, so der Betreiber eines bekannten Bekleidungsgeschäfts aus Esch.

Nun hoffen viele Geschäftsleute, dass die bevorstehenden „Solden“ wieder mehr Geld in ihre Kassen fließen lassen und somit der fehlende Umsatz der letzten Wochen wettgemacht werden kann.