/ Die Last mit dem Laster
Luxemburg sucht seit Jahren einen Ausweg im Umgang mit der Prostitution. Ein deutsches, niederländisches oder schwedisches Modell schließt Gleichstellungsministerin Lydia Mutsch (LSAP) noch im Dezember aus. In Luxemburg ist Prostitution nicht verboten, Zuhälterei wohl. Die Schaffung von Eroszentren steht derzeit aber nicht nicht zur Debatte.
Am Dienstag weilten Lydia Mutsch und Justizminister Felix Braz (Déi Gréng) in Stockolm um sich über die Herangehensweise der Schweden bei dem Thema zu informieren. Details wurden noch keine genannt. In Luxemburg wird derzeit an einer sogenannten EXIT-Strategie gearbeitet. Sie sieht unter anderem berufliche Weiterbildungsmaßnahmen sowie die Bereitstellung von Wohnraum für Prostitutierte vor. Wie viele Prostituierte in Luxemburg arbeiten, ist nicht gewusst. Schätzungen zufolge sollen es aber mehr als 1.000 sein.
Ausstiegshilfen
Das Verbot der Prostitution in Schweden vor 15 Jahren hat sich aus Sicht der Regierung in Stockholm bewährt. Die Straßenprostitution habe sich seitdem im Vergleich zu den Nachbarländern Norwegen und Dänemark halbiert, heißt es.
1999 hat Schweden als ersten Land in der EU den Kauf von Sexleistungen verboten. Nicht die Prostituierte ist die Täterin, sondern der Freier. Wer sexuelle Dienstleistungen in dem Land kauft, wird mit einer Geldstrafe oder bis zu einem Jahr Haft bestraft. Die Prostituierte bleibt dagegen straffrei. Ihr werden zudem umfangreiche Ausstiegshilfen angeboten.
Langfristige Abschaffung
Belgien, Frankreich und Spanien setzen auf das sogenannte Abolitionsprinzip, das langfristig die Abschaffung der Prostitution vorsieht. Gemein ist diesen Modellen, dass die Frauen darin als Opfer angesehen werden. Das in Deutschland, der Schweiz und in den Niederlanden angewandte Regulationsprinzip toleriert die Prostitution und stellt es unter staatliche Kontrolle.
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