Dicke Luft bei den Fliesenlegern

Die Verhandlungen für den Kollektivvertrag der Fliesenleger sind ins Stocken geraten, so OGBL und LCGB am Freitagmorgen. Mit Unterbrechungen wird seit 2000 über eine Erneuerung des Kollektivvertrags diskutiert. Vor zwei Jahren haben Patronat und Gewerkschaften die Gespräche wieder aufgenommen. Nach etlichen Zusammentreffen sei kein Entgegenkommen seitens des Patronats zu sehen, so beide Gewerkschaften.

Der Beruf Fliesenleger in Gefahr? (Foto: dpa)

Abwertung des Berufs

„Das Patronat möchte den Beruf Fliesenleger komplett abwerten mit der Absicht, die Löhne von tausenden Arbeitern zu kürzen“, ärgern sich die Gewerkschaften. Die Unternehmer wollen die Löhne um etwa 20 Prozent senken. OGBL und LCGB stellen auch fest, dass das Patronat unqualifiziertes Personal einstellen möchte, was automatisch zu Lohndumping führen würde. Solche Maßnahmen würden ein schlechtes Klima in den Betrieben fördern, meinen OGBL und LCGB. Der Beruf Fliesenleger müsse unbedingt aufgewertet werden. Nur so könne er attraktiver für junge Leute werden.

Der OGBL-Ausschuss der Fliesenleger lässt durchblicken, dass er bei der letzten Unterredung die Forderungen des Patronats zurückgewiesen hat und vor Kurzem eine Sensibilisierungskampagne gestartet hat. Bei dieser geht es darum, die Betroffenen über die aktuelle Lage zu informieren. Weitere Schritte könnten eingeleitet werden, falls das Patronat seine Forderungen umsetzten werde. Gemeint sind Lohnsenkungen und schlechte Arbeitsbedingungen. OGBL und LCGB rufen das Patronat zur Vernunft auf, um einen Konflikt in dieser Sparte zu vermeiden.

Bereits vor Jahren hatten gescheiterte Kollektivvertragsverhandlungen zum Konflikt in diesem Bereich geführt.Die Fliesenleger hatten während vier Wochen gestreikt. Erst eine Tripartite zwischen Gewerkschaften, Patronat und Regierung konnte die Position enteisen und den Arbeitskampf beenden.