/ "Der Umgang mit der Waffe ist gefährlich"

In Luxemburg befinden sich 86.427 Waffen legal in den Händen von 15.670 Inhabern. Justizminister François Biltgen kündigte am Montag an, eine breite Debatte zum Thema Waffengesetz führen zu wollen. Ziel sei es, festzustellen, ob das Waffengesetz verstärkt werden soll oder nicht. Das aktuelle Gesetz stammt laut Biltgen aus dem Jahr 2011. Biltgen sagte am Montag jedoch, es sei ihm lieber, das Gesetz nicht ändern zu müssen.
François Biltgen will verhindern, dass Feuerwaffen in falsche Hände geraten. (Eric Rings)
Eine Debatte sei aber notwendig. Biltgen zufolge hat vor allem die hohe Anzahl der Waffen ihn hellhörig gemacht. Jedoch sei nicht die Zahl der Waffen eine Gefahr, sondern wie die Leute damit umgehen, betonte der Minister. Man wolle das Gesetz nicht verschärfen, sondern verstärken. Waffen würden beispielsweise ein Problem darstellen bei Menschen, die psychisch krank und im Besitz eines Waffenscheins seien, so Biltgen. In solchen Fällen sei es schwierig, ihnen direkt die Waffe oder den Waffenschein abzunehmen. Man müsse zuerst Gespräche mit dem zuständigen Psychiater führen. Doch dieser könne die Zusammenarbeit verweigern. In diesem Falle sei man auf die freiwillige Abgabe der Schusswaffe durch den Patienten angewiesen. Aber es würden nur wenige Waffen zurückgegeben. Die ministerielle Abteilung für Schusswaffen könne nicht viel tun, erklärte ihr Chef, Marc Muller, am Montag.
Bis Ende März können Vorschläge und Kommentare zum neuen Waffengesetz eingesendet werden, so der Minister. Bis Ende Mai werden diese Anmerkungen und Vorschläge dann vom „Service armes et gardiennage“ des Justizministeriums analysiert. Im Herbst soll eine Debatte im Parlament folgen. Danach könnte dann ein neues Waffengesetz auf den Instanzenweg geschickt werden.
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