Der Streit um Glyphosat

Der Streit um Glyphosat
(dpa/Patrick Pleul)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der Europäische Gerichtshof urteilt am Mittwoch über Auskunftspflichten der EU-Kommission beim Thema Umweltschutz. Die Richter in Luxemburg sollen in zwei ähnlichen Verfahren entscheiden. In einem Fall geht es um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat.

Glyphosat ist der weltweit am meisten eingesetzte Wirkstoff in Unkrautvernichtungsmitteln. In der Landwirtschaft und im Gartenbau wird das Pflanzengift vor der Aussaat zur Bekämpfung von Unkraut und anderen unerwünschten Pflanzen verwendet.

Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein, allerdings sind die Forschungsergebnisse unter Experten umstritten. Während die Internationale Agentur für Krebsforschung IARC davon ausgeht, dass Glyphosat vermutlich krebserregend ist, kam die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) zu einer anderen Einschätzung: Das Mittel stelle keine Gefahr für den Menschen dar.

Verlängerung um 18 Monate

Ende Juni entschied die EU-Kommission, den Unkrautvernichter für weitere 18 Monate zuzulassen (Link). In dieser Zeit soll die europäische Chemikalienagentur Echa ein neues Gutachten zu möglichen Krebsgefahren vorlegen. Viele Landwirte waren erleichtert, Umweltschützer reagierten enttäuscht.

Allerdings gelten in Europa künftig schärfere Auflagen. So müssen die EU-Staaten den Einsatz glyphosathaltiger Produkte etwa auf Spielplätzen oder in Parks so weit wie möglich einschränken (Link).