/ Der Sprung ins 21. Jahrhundert
Bildungsminister Claude Meisch (DP) hat am Donnerstag die großen Leitlinien der Reform des „enseignement secondaire technique“ und „classique“ vorgestellt.
Bei der Reform soll es laut Meisch darum gehen, das „enseignement secondaire“ in Luxemburg ins 21. Jahrhundert zu befördern. „Der aktuelle gesetzliche Rahmen besteht noch aus einer alten Zeit“, so Meisch. Nun sei es Zeit für eine Modernisierung und das Anpassen an eine Gesellschaft, die sich im Wandel befinde.
Entwicklung der Schulen
Die Reform basiert, Meisch zufolge, auf sechs Schwerpunkten. Sie sollen dazu beitragen, dass der Unterricht an den Schulen besser an die unterschiedlichen Kompetenzen der Schüler angepasst wird. Auch sollen die Schulen, ebenso wie die Schüler, auf eine sich ständig wandelnde Gesellschaft vorbereitet sein.
Da die Lehranstalten immer mehr mit Schülern zu tun haben, die unterschiedliche kulturelle und sprachliche Hintergründe vorweisen, soll das Angebot dieser Vielfalt Rechnung tragen. Es soll nicht mehr nur ein einheitliches Schulsystem geben, sondern es soll eine Vielfalt an unterschiedlichen Schulen und Schulangeboten geschaffen werden. Diese sollen den unterschiedlichen Profilen der Schüler nachkommen, betont Meisch.
Förderung von Talenten
Um besser auf die unterschiedlichen Talente sowie Kompetenzen der Schüler einzugehen, sollen die unterschiedlichen Sektionen vor allem in den „classes supérieurs classiques“ flexibler gestaltet werden. Dies biete den Schülern eine gezieltere Vorbereitung auf ihre spätere Universitätslaufbahn, sagt Meisch.
Die Reform bietet den Schulen in Zukunft die Möglichkeit die Zusammenstellung der Kurse in den verschiedenen Sektionen flexibler zu gestalten. So kann zum Beispiel die Schule X auf ihrer Sektion A (Sprachen) den Fokus eher auf eine andere Sprache legen als die Schule Y. Auch soll beim Examen zum Abitur nicht mehr jedes Fach geprüft werden. Hier kann eine Auswahl von sechs Fächern getroffen werden, mit zusätzlich zwei mündlichen Prüfungen.
Änderungen im „technique“
Auch im Lycée technique komme es bei den „classes inférieurs“ zu Änderungen. So soll vermieden werden, dass die Schüler zu früh in eine Schublade gedrängt werden, aus der sie nicht mehr heraus kommen, so Lex Folscheid vom Bildungsministerium. Es soll auch im „enseignement secondaire technique“ darum gehen, die Schüler nach ihren Kompetenzen zu fördern.
So sollen die Jugendlichen in Zukunft zwischen der 8e und 9e, je nach ihren Kompetenzen, in den Sprachen sowie in der Mathematik einen „cours de base“ oder einen „cours avancé“ besuchen. Je nach Fortschritt können die Schüler nach einem Trimester aber das Niveau wechseln.
Förderung der digitalen Kenntnisse
Weitere Schwerpunkte, die vom Minister aufgezählt wurden, liegen darin, Schüler die eine spezielle Betreuung benötigen, die nötige Unterstützung zukommen zu lassen.
Auch sollen die sogenannten „e-Skills“ der Schüler verstärkt gefördert werden. Diese Technik- und Informatik-Kenntnisse sollen die Schüler auf die heutige digitalisierte Welt vorbereiten. Um dies zu erreichen werde zurzeit über das Einführen einer „section I“, im Bereich Informatik, im „enseingement secondaire classique“ beraten, erläutert Meisch.
Austausch und Weiterentwicklung
Was das didaktische Material betrifft, soll die Reform dazu beitragen, dass die entsprechenden Strukturen sowie Arbeiten geleistet werden, um die Schulprogramme anpassen zu können. Wichtig sei dies vor allem in der heutigen, sich schnell wandelnden Gesellschaft, betont Meisch.
Auch sei der Austausch und das Mitspracherecht der Eltern wichtig. Die Reform fordere die Schulen unter anderem dazu auf, sich für den Austausch mit Außenstehenden zu öffnen. Dies wäre neben den Schülern und Eltern auch der Austausch mit Unternehmen.
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