Der Renaissance-Mann über Trump

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(DNA)

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Politiker, Schriftsteller, Diplomat, Social-Media-Guru: Ein Kurzinterview mit Shashi Tharoor über "The Donald".

Shashi Tharoor ist so etwas wie ein moderner Renaissance-Mann: Der Allrounder ist Jurist, Mitglied des indischen Parlaments, Diplomat, ehemaliger Stellvertreter des früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan und der Verfasser einer Vielzahl von Bestsellern, darunter sowohl Romane als auch Sachbücher. Wir haben uns mit dem Ausnahme-Intellektuellen über das Phänomen „The Donald“ unterhalten.

Die Politik des „starken Mannes“ ist zurück. Wie erklären Sie sich diesen Trend?

Es gibt, wenn Sie so wollen, in der Weltpolitik einen Trend, der die „starken Männer“ verbindet und Leute wie Erdogan in der Türkei, Putin in Russland, die ungarischen Politiker und einige andere umfasst.

Auf was fußt diese Art von Politik?

Es scheint einen globalen Trend zu geben, der auf dem Versuch aufbaut, mit dem Gefühl von Unsicherheit oder gar von Machtlosigkeit und mangelnder kultureller oder politischer Autonomie umgehen zu können, das in den letzten Jahren entstanden ist und sich auf die wirtschaftliche Globalisierung, den Abbau von Barrieren zwischen den Ländern und ähnliche Phänomene bezieht.

Ein gefundenes Fressen für Nationalisten wie „The Donald“?

Ja, viele Menschen halten nach nationalistischen Politikern Ausschau, die traditionelle Werte betonen und sich für Leute wie sie – die von dieser Denkweise motiviert sind – auf eine große und glorreiche Vergangenheit beziehen.

Wie definieren die Trump-Jünger ihre politische Agenda?

Diese Menschen schotten sich gegen die Herausforderungen der Außenwelt ab, und ich glaube, dies ist eine Kombination von kulturellem Nativismus, einer gewissen Neubestätigung der Größe des eigenen Landes und eines erheblichen Misstrauens gegenüber fremden Einflüssen wirtschaftlicher, kultureller und persönlicher Art.

Wird diese Angstmacherei nur von Spitzenpolitikern oder auch von der Basis betrieben?

Diese Trends sind bei all den eben genannten Politikern erkennbar, ebenso wie bei ihrer Unterstützerbasis. Dazu könnte man auch Frau Le Pen in Frankreich zählen.