Der Osten Europas versinkt im Schnee

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(AP)

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Schnee und tiefe Temperaturen haben im Balkan und in Polen für Chaos gesorgt und mindestens zehn Todesopfer gefordert. Der Verkehr brach vielerorts zusammen, Tausende waren ohne Strom.

Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und starker Schneefall haben auf dem Balkan und in Polen am Wochenende mindestens acht Menschen das Leben gekostet. Allein in Kroatien gab es vier Tote.

Der Verkehr brach vielerorts zusammen, der Flughafen der kroatischen Hauptstadt Zagreb war stundenlang geschlossen. Davon betroffen war auch der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck. Er musste seinen Rückflug aus Kroatien verschieben.

Serbien im Ausnahmezustand

In Serbien fiel am Sonntagmorgen mehr als ein halber Meter Neuschnee. Zahlreiche Strassen waren durch Schneeverwehungen und liegengebliebene Fahrzeuge unpassierbar.

Eine Frau brachte auf dem Weg zu einem Krankenhaus in ihrem steckengebliebenen Auto ein gesundes Kind zur Welt, wie das staatliche Fernsehen berichtete. Sie nannte das Mädchen Snezana, was in der serbischen Sprache Schneewittchen bedeutet. Der serbische Ministerpräsident Ivica Dacic, der zugleich Innenminister ist, ordnete an, dass sich alle verfügbaren Polizeibeamten an Räum- und Rettungsaktionen beteiligen müssen. Die Behörden in Serbien und Kroatien forderten die Menschen auf, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Harter Winter in Russland

Nördlich von Belgrad sassen Dutzende Fahrzeuge stundenlang fest, bevor die Feuerwehren die Insassen in Sicherheit bringen konnten. In der Stadt Novi Sad erfror ein Mann durch den Kälteeinbruch. In der Stadt Ljig südlich von Belgrad mussten tausende Menschen nach einem Schaden im Stromnetz ohne elektrische Energie und Heizung auskommen. Laut den Prognosen hält der Schneefall an.

Schneestürme wurden auch aus Slowenien und Bosnien gemeldet. Im Zentrum und Osten Polens erfroren am Wochenende drei Männer im Alter zwischen 35 und 87 in der Nähe ihrer Wohnungen. Die Temperaturen lagen in einigen Regionen unterhalb von 15 Grad Minus.

Flüge ausgefallen

Bereits im Oktober waren bei einem frühen Wintereinbruch in Polen 14 Menschen gestorben. Im vergangenen Winter hatte das Land rund 200 Kältetote registriert. Häufig handelt es sich bei den Opfern um betrunkene Obdachlose.

In Moskau fielen am Wochenende nach stundenlangem Schneefall und Eisregen auf den drei internationalen Flughäfen etliche Flüge aus. In der Metropole waren tausende Arbeiter im Einsatz um die Wege von Glatteis und Neuschnee zu befreien.

Im härtesten Winter seit 20 Jahren in Russland seien in Moskau mindestens sechs Menschen erfroren, sagte ein Sprecher des Zivilschutzministeriums der Nachrichtenagentur Interfax. In Jakutsk im Fernen Osten des Landes wurden minus 29 Grad Celsius gemessen.