/ „Der öffentliche Verkehr ist entscheidend“
„Aus dem ursprünglich reinen EU-Viertel wird nun ein klassisches Stadtviertel, mit Wohn-, Büro- und Geschäftsflächen“, sagte am Donnerstag Claude Wiseler, Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur, anlässlich der Präsentation des Jahresberichts des „Fonds Kirchberg“. Die aktuell 2.800 Bewohner des Kirchbergs sollen bis 2020 auf 8.000 anwachsen.
Fondspräsident Patrick Gillen rechnet auf lange Sicht sogar mit über 16.000 Bewohnern. „Denn die Lage auf dem Kirchberg ist äußerst attraktiv mit Einkaufszentren, Parks und einer schnellen Verbindung ins Stadtzentrum.“
Neben neuen Wohngebäuden kennt der Kirchberg bereits jetzt einen starken Zuwachs an neuen Büroflächen. Im Westen des Stadtviertels sind vor allem die EU-Institutionen aktiv, die ihre bestehenden Gebäude erweitern oder neue Gebäude errichten. So zum Beispiel die Europäische Kommission, die auf 120.000 Quadratmeter ihre Mitarbeiter unterbringen wird. Aus 10.000 Beamten sollen langfristig 15.000 Mitarbeiter werden. Im Osten werden unter anderem KPMG, Ernst & Young, RTL und BGL neue Büroflächen errichten. „Im Ernst & Young-Gebäude wird pro 125 Quadratmeter Bürofläche ein Parkplatz zur Verfügung stehen“, betont Gillen. „Der öffentliche Verkehr wird also eine entscheidende Rolle spielen.“
Auf Kirchberg werden sich dann Fußgänger, Fahrradfahrer, Autos, Busse und die Tram die Verkehrsflächen teilen müssen. Um einen möglichst reibungslosen Verkehrsfluss zu garantieren, werden die „Porte de l‘Europe“ im Westen und der Kreisverkehr „Serra“ im Osten eine Neugestaltung erfahren.
Weniger Kosten als erwartet
Diese ist zwischen der Roten Brücke und der „Porte de l‘Europe“ bereits weit fortgeschritten. „Die Arbeiten liegen im Zeitplan und werden wahrscheinlich billiger als geplant“, sagte Gillen. Waren Kosten in Höhe von 26 Millionen Euro vorgesehen, werde nun von 22,45 Millionen Euro ausgegangen. Unter anderem mussten 150.000 Kubikmeter Boden aufgeschüttet werden.
Doch die auffallendste Veränderung wird die Rote Brücke ab Ende 2014/Anfang 2015 erfahren. Laut Gillen wird sie leicht verbreitert, um vier Fahrspuren – je zwei pro Richtung – zwei Tramspuren und zwei Bürgersteigen Platz zu bieten. Das neue Geländer, bestehend aus drei Meter hohen weiß angestrichenen Stahllamellen, wird wie bisher freie Sicht garantieren. Eine 60 Zentimeter hohe Leitplanke wird die Straße vom Bürgersteig trennen. Diese Abgrenzung wird jedoch neben dem Tram regelmäßig unterbrochen, um bei Zwischenfällen die Trams evakuieren zu können. Die Lichtmasten werden verschwinden und einer LED-Beleuchtung Platz machen.
Öffentlicher Transport wird weiterentwickelt
Zwei „Shuttle“ werden die Tramhaltestelle bei der Roten Brücke mit dem neuen Zughaltepunkt unter der Brücke verbinden. Im Osten wird neben dem Parkplatz der Luxexpo eine „Tram-Bus-Haltestelle“ – der sogenannte „pôle d’échange“ – geschaffen, um kurze Umsteigezeiten zu ermöglichen. Um in das weiter östlich gelegene Depot zu fahren, quert das Tram ebenerdig den Circuit de la Foire.
Der „Fonds Kirchberg“ möchte den Kreisverkehr „Serra“ entlasten. Zu diesem Zweck werde ein unterirdischer Bypass geschaffen, so Gillen. Dieser führt von der Avenue John F. Kennedy direkt auf die A1 in Richtung Frankreich. Im Jahresbericht werden die Arbeiten im Osten des Kirchbergs für den Zeitraum 2015 bis 2017 angekündigt.
Laut Gillen machte der „Fonds Kirchberg“ im vergangenen Jahr einen Gewinn in Höhe von rund 30 Millionen Euro.
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