Mittwoch12. November 2025

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Der (lange) Winter wurde verabschiedet

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LUXEMBURG - Mit dem Burgbrennen soll der Winter verscheucht und der Frühling begrüsst werden. An diesem Wochenende wurde in Stadt und Land diesem heidnischen Brauch wieder gefrönt und gezündelt.

Das „Buergbrennen“ ist für streng gläubige Katholiken eine letzte Gelegenheit, vor der Fastenzeit noch einmal so richtig zu feiern. Aus diesem Anlass wird ein großes Feuer entfacht. Symbolisch soll damit der Winter verbrannt und der Frühling begrüßt werden.

Logo" class="infobox_img" />Auch in Esch/Alzette wurde ein Holzhaufen angezündet, um den Winter zu vertreiben (Tageblatt-Mobile-Reporter Jeannot)

Gewöhnlich organisieren lokale Vereine (Jugendclubs, Feuerwehr, Syndicats d’Initiative …) das Burgbrennen. Sie sammeln Holz, Karton, Papier … von den Bewohnern und den Betrieben ein und bauen daraus die „Burg“, ein hölzernes, mit Stroh und anderem brennbaren Material umwickeltes Kreuz, das normalerweise auf einem Hügel aufgestellt wird.

Früher versuchten häufig konkurrierende Dörfer die Burg des „Nachbarn“ vor dem Stichtag anzuzünden. Dabei kam es nicht selten zu handfesten Schlägereien.

Fackelzüge

In vielen Ortschaften werden vor dem „Buergbrennen“, nach der Abendmesse, Fackelzüge veranstaltet, die vom Dorfzentrum zur Burg führt. Bei den Burgen werden dann Stände und Hütten für Speis und Trank aufgebaut. Manchmal gibt auch die Musikgesellschaft ein kleines Konzert beim brennenden Haufen. In der Regel wird die „Buerg“ vom letztverheirateten Paar entzündet.

Eine Bauernregel besagt, dass die Winzer beim Burgbrennen das Wetter des Frühsommers vorhersagen können. Dazu beobachten sie die Richtung des Dampfes.

„Burg“ ist nicht „Burg“

Das Wort „Buerg“ hat nichts mit einer Burg zu tun. Es wird vom lateinischen Verb „comburo“ („verbrennen“) abgeleitet. Historiker gehen davon aus, dass die Tradition des Burgbrennens auf die Neujahrsfeste im antiken Rom zurückgeht. Damals begann das neue Jahr am 1. März.

Das „Buergbrennen“ gibt es auch bei unseren Nachbarn. Die Tradition ist dieselbe, nur der Name ändert, je nach Region: „Hüttenbrennen“ in der Eifel, „Funkenfeuer“ im schwäbisch-alemanischen Raum, „Osterfeuer“ in verschiedenen Gegenden quer durch Deutschland, „Sechseläuten“ in Zürich (Schweiz). Eine ähnliche Tradition ist in verschiedenen Gegenden Frankreichs (u.a. Auvergne, Loire, Ain) und Belgiens (z.B. Nivelles)unter dem Namen „Fête des brandons“.