Der Herr der Magnete

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Hinter der eher unscheinbaren Fassade der Halle 180 im Genfer „Conseil européen pour la Recherche nucléaire“ (CERN) befindet sich die weltweit größte Produktionsstätte für supraleitende Dipolmagnete. Aber nicht nur das.

Im CERN sind die Experimente nicht zu trennen von den Menschen, die sie tragen. Also lohnt es sich, zu erwähnen, dass die „Large Magnet Facility“ nicht nur ein „Top of the range“-Magnetproduktionsort ist, sondern dass sie gleichzeitig der Arbeitsplatz von Rosario Principe ist. Er befindet sich in der glücklichen Lage, seinen Nachnamen völlig zu Recht zu tragen. Er ist der „Principe“ über das Wichtigste überhaupt: die Magnete.

Rosario Principe hat etwas Einnehmendes an sich. Das ist schon mal beruhigend. Beruhigend ist immer gut, vor allem dann, wenn man plötzlich inmitten einer unüberschaubar großen, Flugzeughangar-ähnlichen Halle mit einer unübersichtlichen Menge an Kabeln, Pressen, Lötgeräten und gewaltigen Industriemaschinen steht. Kalt ist es obendrein auch noch.

Quadratur des Kreises

Rosario Principe wird die Quadratur des Kreises schaffen müssen. Es gilt, einen hyperkomplexen Sachverhalt mund- und journalistengerecht zu verkaufen. Eines vorweg: Er hat es hinbekommen. Mit „grandezza“ und „eleganza“. Rosario kann das. Wieso? Weil seine Augen glänzen, wenn er von supraleitenden Dipolmagneten mit kupferverkleideten Niob-Titan-Leitern spricht. Er erzählt davon wie von einer köstlichen „pasta“: mit Genuss und den typisch italienischen untermalenden Handbewegungen. Nur dass die „spaghetti“ hier eben 15 Meter lang und magnetisch aufgeladen sind.

Wir beginnen unsere CERN-Serie mit der Magnets Facility, weil der „Large hadron collider“, die pulsierende Ader des CERN, ohne Magnete gar nicht erst denkbar wäre. Der Mega-Teilchenbeschleuniger steht und fällt mit den richtigen Magneten. Er ist quasi ein Magnet homerischen Ausmaßes mit titanischer Energie und mikroskopischer Präzision. Das wird uns langsam klar, als Rosario Principe uns durch sein Reich führt.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Tageblatt-Ausgabe vom Dienstag.