/ Der ganze Plan der Paris-Attentäter

(Remy de la Mauviniere)
Laut eigenen Angaben liegen CNN 90.000 Dokumente aus Ermittlerkreisen vor. „Wir haben sie monatelang analysiert.“ Sie geben preis, dass das, was am 13. November in Paris geschah, nur die Spitze des Eisbergs war. Die Attentatserie sollte noch viel größer werden. Neben zahlreichen anderen geplanten und vereitelten Attentaten, wie beispielsweise in den Niederlanden, fand CNN heraus, dass drei mutmaßliche Attentäter Paris nie erreichten.
Zwei von ihnen, Adel Haddadi und Muhammad Usman, wurden am 10. Dezember, also ein Monat nach den Anschlägen in Paris, in Salzburg festgenommen. Sie sollen Bomben für den IS hergestellt haben. Sechs Wochen vor den Anschlägen in Paris verließen beide Rakka, die IS-Hauptstadt in Syrien, und machten sich auf den Weg nach Frankreich.
Der Mittelsmann
Sie gehörten nach Angaben der Ermittler, mit denen CNN sprach, zum Team von Ahmad al-Mohammad und Mohamad al-Mahmod, die beide am Abend des 13. November in der Nähe des „Stade de France“ ein Selbstmordattentat begangen. Sie wussten laut Aussagen von Haddadi während ihrer Reise über die Türkei nach Europa nichts voneinander. Nur dass sie in Frankreich zusammen eine Mission erfüllen sollten. Nicht einmal die richtigen Namen des jeweils anderen kannten sie.
Die Dokumente verraten auch die Wichtigkeit eines weiteren Namen: Abu Ahmad. Er soll für die Planung und die Umsetzung der Attentate in Europa, vor allem für das in Frankreich, zuständig gewesen sein. Er heuerte die Attentäter an, bildete sie aus und blieb während ihrer ganzen Reise nach Europa mit ihnen über verschlüsselte Nachrichten auf dem Handy in Kontakt. Er kümmerte sich auch um die ganze Logistik, also Geld, Waffen und Transport.
Monatelang auf der Flucht
Ein Tag nach der Pariser Anschlagsserie sind Haddadi und Usman in Österreich angekommen, beantragten dort Asyl und warteten. Sie sollten zu dem Zeitpunkt laut Ermittlern eigentlich bereits in Paris sein, doch verspäteten sich auf ihrer Route. Deshalb versuchten sie, ein neues Attentat zu planen. Aus den Dokumenten geht auch hervor, dass sie wohl auf einen dritten Mann warteten: Abid Tabaouni.
Als am 10. Dezember österreichische Spezialkräfte das Flüchtlingszentrum stürmten, in dem sie die mutmaßlichen Terroristen vermuteten, konnten sie Haddadi und Usman festnehmen. Sie fanden lediglich das Handy von Abid Tabaouni, in dem die Nummer von Abdelhamid Abbaoud, einem der Strippenzieher der Paris-Attentate, eingespeichert war.
Tabaouni wurde festgenommen, allerdings Monate später. Im Juli wurde er laut den Dokumenten in Brüssel geschnappt. Er soll demnächst nach Österreich ausgeliefert werden.
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