Den Handschlag verweigert

Den Handschlag verweigert
(Reuters)

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Mit einer Trauerfeier hat Frankreich Abschied von dem am Montag von einem Islamisten ermordeten Polizistenpaar genommen. Dabei kam es zu einem Eklat mit einem Polizisten

Staatschef François Hollande würdigte die beiden Toten am Freitag bei der feierlichen Zeremonie in Versailles als „Helden des Alltags“ und nahm sie posthum in die französische Ehrenlegion auf. Die tödliche Messerattacke sei ein Angriff auf ganz Frankreich gewesen, sagte Hollande.

Der französische Islamist Larossi Abballa hatte am Montagabend im Pariser Vorort Magnanville den Polizisten Jean-Baptiste Salvaing und dessen Lebensgefährtin Jessica Schneider, Verwaltungsangestellte in einem Polizeirevier, mit Messerstichen getötet. Dabei bekannte sich der 25-Jährige zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und rief in einem Internet-Video zu weiteren Anschlägen auf.

Handschlag verweigert

Die Attacke drei Tage nach Beginn der Fußball-EM sorgte in Frankreich für Entsetzen. An der Trauerfeier vor der Präfektur nahe dem berühmten Schloss von Versailles nahmen die Familien der Ermordeten, hunderte Kollegen und eine Reihe von Ministern teil. „Das doppelte Verbrechen von Magnanville ist ein Angriff auf die Republik und auf jene, deren Aufgabe es ist, sie zu verteidigen“, sagte Hollande in seiner Ansprache.

Bei der Zeremonie bedankte sich Staatschef François Hollande bei den Polizisten mit Handschlag. Ein Beamter weigerte sich, Hollande die Hand zu geben. Hier das Video:


VIDEO. Un homme a-t-il refusé de serrer la main de Hollande et Valls ?

Regierungschef Manuel Valls kam gleich hinter Hollande. Auch ihm wurde die Hand verweigert Er stellte den Polizisten zur Rede. Was die beiden besprachen, ist nicht bekannt.

„Hasserfüllt“

Der 42-jährige Salvaing und die 36-jährige Schneider seien „Opfer eines hasserfüllten Terroristen“ geworden. In seiner Rede kündigte Hollande auch neue Maßnahmen an, um die Anonymität von Polizisten „und damit ihren Schutz“ zu gewährleisten. Genauere Angaben machte der Präsident aber nicht.

Bereits am Mittwoch war der beiden Toten mit Schweigeminuten in Frankreichs Polizeirevieren und im Pariser Innenministerium gedacht worden.