/ Demonstranten legen Feuer

(Jorge Saenz)
Hunderte Regierungsgegner lieferten sich am Freitag Zusammenstöße mit der Polizei, rissen Zäune und Barrieren an den Eingängen nieder und schmissen Fenster ein. Mehr als 30 Menschen wurden verletzt.
Die für Samstag geplante Abstimmung über die Verfassungsänderung im Unterhaus wurde vertagt. Der Senat hatte am Freitag bereits mit der Mehrheit der Unterstützer von Präsident Horacio Cartes für die umstrittene Verfassungsänderung gestimmt. Cartes will sich nach dem Ablauf seines Mandats in einem Jahr erneut zur Wahl stellen.
„Nie wieder Diktatur“
Die Demonstranten skandierten „Nie wieder Diktatur“ und verwüsteten die Büros von Senatoren, die für die Verfassungsänderung gestimmt hatte. Rund 30 Demonstranten und Sicherheitskräfte wurden verletzt, wie die Feuerwehr mitteilte. Auch Politiker seien verletzt worden, darunter Senatspräsident Roberto Acevedo, sagte Senator Luis Wagner von der Opposition.
Am Samstagmorgen hatten die Sicherheitskräfte die Lage wieder unter Kontrolle. Die Verfassungsreform sollte eigentlich am Samstag zur Abstimmung im Abgeordnetenhaus stehen, wo der Staatschef eine Mehrheit hat. Doch nach den Krawallen wurde die Sitzung vertagt. Parlamentspräsident Hugo Velázquez äußerte sich erschüttert über die Gewalt. „Ich hoffe, dass wieder Ruhe und Eintracht einkehren“, sagte er in einer Fernsehansprache.
„Barbaren“
Staatschef Cartes bezeichnete die Demonstranten als „Barbaren“. Seit 1992 war eine Wiederwahl in Paraguay verboten, um einen Rückfall in eine Diktatur zu verhindern. Gegner werfen Cartes ein „diktatorisches Projekt“ vor, bei dem er von dem früheren Linkspräsidenten Fernando Lugo unterstützt werde. Dieser könnte im Falle einer Verfassungsänderung auch wieder kandidieren
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