DDR-Devisenhändler ist tot

DDR-Devisenhändler ist tot
(dpa/Andreas Altwein)

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Alexander Schalck-Golodkowski beschaffte für das Regime von Staatschef Erich Honecker Milliardensummen an Devisen. Jetzt starb er im Alter von 82 Jahren.

Das teilte sein Verlag Edition Ost am Montag in Berlin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Schalck-Golodkowski sei nach langer schwerer Krankheit am Sonntagabend in München gestorben. Auch seine Witwe bestätigte den Tod des 82-Jährigen. Zunächst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Schalck-Golodkowski hatte 1983 mit dem damaligen CSU-Chef Franz Josef Strauß einen Milliardenkredit in D-Mark für die DDR ausgehandelt. Das Geschäft bewahrte die DDR vor dem Staatsbankrott. Der gelernte Feinmechaniker war im Rang eines Staatssekretärs Chef der mächtigen „Kommerziellen Koordinierung“ (KoKo) in der DDR. Er beschaffte für das Regime von Staatschef Erich Honecker Milliardensummen an Devisen.

Illegale Waffengeschäfte

In der Nacht zum 3. Dezember 1989 suchte er in West-Berlin Schutz vor dem zerfallenden Unrechtssystem der DDR. Nach der Wende stellte er sich der bundesdeutschen Justiz und kam für einige Wochen in Untersuchungshaft. Mitte der 1990er Jahre wurde er wegen illegaler Waffengeschäfte und Embargovergehens zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Schalck-Golodkowski lebte bis kurz vor seinem Tod zurückgezogen mit seiner zweiten Ehefrau Sigrid in Rottach-Egern am Tegernsee in Bayern. Interviews verweigerte er seit dem Jahr 2000. Mit der DDR hatte er abgeschlossen.