Dauerregen sorgt für Unmut

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(dpa)

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LUXEMBURG - Unwetter über dem Großherzogtum: Umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller hielten die Rettungsdienste am Samstag in Atem. Einer der Hauptleidtragenden des Dauerregens ist jedoch die Landwirtschaft: Sie befürchtet einen massiven Ernteausfall.

Roby Goergen von der Rettungsdienstzentrale berichtet, dass die heftigen Regenfälle am Samstag, besonders in der Moselgegend, die Rettungskräfte in Atem hielten. 10 umgestürzte Bäume, sieben vollgelaufene Keller und Schäden an einem Dach waren die Einsätze, die zwischen 14 Uhr und 15.30 Uhr die Rettungskräfte ausrücken ließen.

Roby Goergen beruhigt jedoch: Die Zahl der Einsätze war am Samstag niedriger, als bei anderen vergleichbaren Unwettern.

35 Liter in 8 Tagen

Der Monat August ist gerademal 8 Tage jung, brachte aber schon eine ganze Menge Niederschlag, nämlich 35 Liter pro Quadratmeter (Findel). Zum Vergleich: Der normale Durchschnittwert für diesen Monat liegt bei 64 Liter Regen pro Quadratmeter. Am Freitag, 5. August hat es am meisten geregnet. Während 30 Minuten gab es an jenem Freitag 11 Liter Regen, in einer Stunde 13 Liter. Ebenfalls 13 Liter Niederschlag gab es im August 1976 innerhalb des ganzen Monats.

Gegenüber diesem Tiefstwert stellen sich 175 Liter Regen pro Quadratmeter im August 2006 (August-Rekord seit Messung der Niederschlagsmenge 1946). Der höchste Stundenwert für August wurde 1972 mit 35 Litern innerhalb einer Stunde gemessen. Solche Werte sind allerdings nur bei einem Gewitter möglich. Laut Luxemburger Wetterdienst auf Findel lässt der Regen ab Dienstagmittag etwas nach. Auch Mittwoch und Donnerstag sollen eher trockener werden.

Katastrophe für Landwirtschaft

Für die Landwirtschaft bedeutet der anhaltende Regen nichts Gutes. Denn zurzeit sollte eigentlich das Getreide geerntet werden. Dieser Prozess musste durch die starken und anhaltenden Regenfälle allerdings gestoppt werden, so Guy Steichen von der Luxemburger Landwirtschaftskammer gegenüber Tageblatt.lu. Weizen und Triticale sind reif, können aber so nicht abgeerntet werden. Eigentlich bräuchten die Bauern jetzt 14 Tage lang warmes und trockenes Sommerwetter, sonst wird es zu Ernteausfällen und Qualitätseinbußen kommen, so Steichen. Ein finanzielles Desaster für die landwirtschaftlichen Betriebe wird die Folge sein.